Energiewende könnte Ernährungssicherheit gefährden
Durch die Energiewände könnte der Schwefel Gehalt in den Böden drastisch abnehmen. In einigen Regionen könnte dies zum Problem für die Landwirtschaft werden.
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Schwefel-und Selengehalt in den Böden könnte durch die Energiewende abnehmen.
- Das würde in einigen Regionen die Ernährungssicherheit gefährden.
- Schwefel ist essenziell für das Pflanzenwachstum.
Im Zuge der Energiewende dürfte der Schwefel- und Selengehalt in Böden abnehmen. Dies könnte in einigen Regionen der Welt die Ernährungssicherheit gefährden. Zudem würde es einen Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen hervorrufen, wie Forschende in der «Communications Earth & Environment» berichten.
Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdgas oder Erdöl gelangen unter anderem Schwefel und Selen in die Böden.
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Schwefel ist essentiell
In hohen Konzentrationen sind die Elemente zwar schädlich. Aber Schwefel ist essentiell für das Pflanzenwachstum. Selen wiederum ist ein unverzichtbares Spurenelement für Mensch und Tier, das über die Nahrung aufgenommen wird. Der Selengehalt von Nahrungsmitteln hängt dabei stark von der Selenkonzentration im Boden ab.
Das Team um die Biogeochemikerin Lenny Winkel von der ETH Zürich und des Wasserforschungsinstituts Eawag gab nun eine Prognose. Basierend auf heutigen Verteilungskarten zeigen sie wie sich die Deposition dieser Elemente bis Ende des Jahrhunderts in Böden verändern könnte.
Dazu griffen sie auf zwei Klimaszenarien zurück, bei denen die Luftverschmutzung verstärkt bekämpft wird. Je nach Szenario findet ein rascher Umstieg auf erneuerbare Energiequellen statt oder eine Verlagerung von Kohle zu Erdgas zur Energieerzeugung.
Demnach könnten die Einträge von Schwefel in landwirtschaftlich genutzten Böden um 70 bis 90 Prozent zurückgehen. Davon betroffen wären insbesondere Asien, Nordamerika und Europa.