ETH Zürich

ETH Zürich entwickelt günstiges Beatmungsgerät

Keystone-SDA
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Zürich,

An der ETH Zürich haben Forschenden ein neues und vor allem billiges Beatmungsgerät entwickelt. Erstes Kaufinteresse kommt bereits aus der Ukraine.

Beatmungsgeräte die schweiz
Die Produktion von Beatmungsgeräten. (Symbolbild) - YouTube/Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende der ETH Zürich haben ein neues und kostengünstiges Beatmungsgerät entwickelt.
  • In Auftrag wurde es von einem Schweizer Spital gegeben.
  • Nun gibt es aber auch Interessenten aus der Ukraine.

Forschenden der ETH Zürich ist es gelungen, ein neues Beatmungsgerät herzustellen, das kostengünstig ist. Es soll vor allem in ärmeren Ländern Verwendung finden. Erste Anfragen sind bereits aus der Ukraine gekommen.

Der Auftrag kam von einem Schweizer Spital: Gewünscht wurde ein Beatmungsgerät, das einerseits kostengünstig, modular und intuitiv zu bedienen sein. Hinter den Forschenden steht ein Team um die ETH-Professorin Kristina Shea, Professorin für Engineering Design and Computing. Vor einer Woche stellten sie den zweiten Prototyp des neuen Beatmungsgeräts fertig, wie die ETH am Dienstag mitteilte.

Herzstück des neuen Geräts ist ein in der Notfallmedizin üblicher Beatmungsbeutel, Ambubag genannt. Dieser wird in einen Motorenblock gespannt. Der Motor treibt zwei Paddel an, welche ihn in einem vorgegebenen Rhythmus zusammendrücken und so Luft pumpen.

Schulung dauert eine halbe Stunde

Das Gerät weist nur eine einfache Steuertafel mit wenigen Reglern und einer Digitalanzeige auf. Das Gesundheitspersonal soll dank dieser Vereinfachungen innerhalb einer halben Stunde im Umgang mit ihr geschult werden können. Es ist jedoch kein Ersatz für komplexe Beatmungsgeräte, wie sie auf Intensivstationen eingesetzt werden.

Vor allem in ärmeren Ländern könnte das neue Gerät Verwendung finden. Es soll deswegen auch weniger als 5000 Franken kosten.

Eine erste technische Prüfung habe der Prototyp bereits hinter sich, heisst es in der Mitteilung. Die Forschenden würden bereits in Verhandlungen mit einem Produktionspartner in der Ukraine stehen. Dieser plant das Gerät im industriellen Massstab herzustellen.

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