Fast Hälfte der Gletscher weltweit mit Schutt bedeckt

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Bern,

Mithilfe von Satellitenbildern erfassten Forscher die Schuttbedeckung der Gletscher. Weltweit sind über 29'000 Quadratkilometer mit Schutt bedeckt.

Gletscher Klimawandel
Im Luzerner Gletschergarten erklingt die «Melting Gallerie», bestehend aus den Schmelzgeräuschen der Rhone-, Aletsch- und Moratschgletscher. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher haben die Schuttbedeckung der Gletscher durch Satellitenbilder erfasst.
  • Weltweit sind über 29'000 Quadratkilometer der Gletscher mit Schutz bedeckt.
  • Gletscher, die von Schutt bedeckt sind, schmelzen langsamer als mit Eis an der Oberfläche.

Forschende mit Beteiligung der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben erstmals die Schuttbedeckung sämtlicher Gletscher mithilfe von Satellitenbildern erfasst. Die Studie im Fachmagazin «Nature Geoscience» zeigt, dass weltweit mehr als 29'000 Quadratkilometer der Gebirgsgletscher mit Schutz bedeckt sind.

Gletscher, die von Gesteinsschutt bedeckt sind, schmelzen langsamer als Gletscher mit blankem Eis an der Oberfläche. Diese Schutzwirkung ist bereits bekannt. Bisher wurde sie aber noch nie sorgfältig kartiert und in globale Gletschermodelle einbezogen, wie die WSL am Donnerstag mitteilte.

Grossteil der Gesteinstrümmer am Ende der Gletscher

«Wir wissen jetzt, dass fast die Hälfte der Gletscher der Erde mit Schutt bedeckt ist.» So liess sich der Autor der Studie, Sam Herreid, in der Mitteilung zitieren.

Gletscher
Die Schweizer Gletscher schmelzen immer schneller. An den Energie- und Klima-Talks beantworten Experten Ihre Fragen dazu. - Nau.ch

Die meisten Gesteinstrümmer liegen am Ende eines Gletschers – also dort, wo Eis normalerweise am stärksten schmilzt. «Aber bis jetzt haben globale Gletschermodelle die Schuttbedeckung bei ihren Vorhersagen über die Reaktion der Gletscher auf ein sich änderndes Klima ausser Acht gelassen», sagte Herreid.

Die neuen Zahlen geben nun Hinweise darauf, dass die Gletscher langsamer schmelzen könnten als angenommen. Das sei im Hinblick auf die Vorhersage zukünftiger Wasserressourcen und des Anstiegs des Meeresspiegels von Bedeutung, schrieb die WSL.

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