Forscher arbeiten an Nutzung von Bakterien für Antibiotika
Immer mehr Menschen entwickeln eine gewisse Antibiotika-Resistenz. Durch Bakterien soll die Erstellung antimikrobieller Wirkstoffe nun verbessert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Da immer mehr Menschen eine Antibiotika-Resistenz aufweisen, braucht es neue Medikamente.
- Nun sollen Cyanobakterien die Erstellung antimikrobieller Wirkstoffe vereinfachen.
- Die Forscher der TH Bingen haben bereits grosse Fortschritte erzielt.
Antibiotika wird sowohl bei Menschen als auch bei Tieren und in der Landwirtschaft immer häufiger eingesetzt. Dies führt dazu, dass viele Menschen eine gewisse Resistenz dagegen entwickeln. Immer häufiger wirkt das Mittel bei schweren Erkrankungen nicht mehr.
Forscher müssen daher laufend neue Medikamente zur Krankheits-Bekämpfung erstellen. Ein Team der TH Bingen arbeitet nun an einem neuen Projekt namens «Antimikrobielle Wirkstoffe». Ihr Ziel ist es, die Erstellung antimikrobieller Wirkstoffe durch Cyanobakterien zu verbessern und leichter nutzbar zu machen. Dies berichtet der «Informationsdienst Wissenschaft».
Cyanobakterien entwickeln Stoffe für Antibiotika-Medikamente
Cyanobakterien entwickeln antibakterielle Stoffe, welche zur Erstellung von Antibiotika-Medikamenten verwendet werden. Sie werden auch als Blaualgen bezeichnet und kommen sowohl an Land als auch im Wasser vor. Diese Art von Bakterien wurde bisher nur wenig untersucht.
Was die Forscher nun genau entwickeln, ist eine neue Methode zur schnelleren Bestimmung der Vitalität der Bakterien. Diese ist bei der Arbeit mit Cyanobakterien sehr wichtig, etwa um den Zellzustand zu überprüfen.
Vitalitätsbestimmung auf unter 30 Minuten gekürzt
Die Forscher der TH können nun bestimmen, wie viel Sauerstoff die Bakterien in einer gewissen Zeit mithilfe der Fotosynthese produzieren. Dadurch können sie die Vitalität der Bakterien feststellen. Diese wiederum vergleicht das Team dann mit der «Leistung frisch kultivierter Cyanobakterien», wie aus der Veröffentlichung der Studie hervorgeht.
Bisher hatten die Forscher grosse Erfolge erzielt. Die Vitalitätsbestimmung von Cyanobakterien konnte bereits von mehreren Tagen auf unter eine halbe Stunde gekürzt werden.