Forscher entdecken neue Wasserspuren auf dem Mars
Wissenschaftler haben Hinweise auf früheres Wasser in der Marskruste entdeckt, die auf mögliches Leben hindeuten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler haben Spuren von Wasser in der Marskruste entdeckt.
- Diese sollen aus einer Zeit vor 4,45 Milliarden Jahren stammen.
- Demnach könnte der Rote Planet irgendwann in der Vergangenheit bewohnt gewesen sein.
Der Mars könnte irgendwann in seiner Geschichte tatsächlich bewohnt gewesen sein. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler um ein Team der Universität Lausanne nach der Analyse von Marsmeteoriten.
Die Wissenschaftler entdeckten aus der Zeit vor 4,45 Milliarden Jahren Wasserspuren in der Marskruste. Also zu Beginn der Entstehung des Roten Planeten, wie die Universität Lausanne am Montag mitteilte.
Diese untermauere die Hypothese, dass der Mars irgendwann in seiner Geschichte bewohnbar gewesen sein könnte. Zwar wisse man dank Beobachtungen von Mars-Rovern und Raumsonden, dass es auf dem Mars einst Wasser gegeben habe. Es blieben jedoch noch viele Fragen offen, zum Beispiel, wann dieses auf dem Mars auftauchte.
Wasser 4,45 Milliarden Jahre alt
Durch die Analyse der Zusammensetzung des Minerals Zirkon gelang es nun den Wissenschaftlern, die Wasser-Spuren in der Marskruste zu datieren.
Laut dieser kürzlich in «Science Advances» veröffentlichten Studie reicht die hydrothermale Aktivität 4,45 Milliarden Jahre zurück: also nur 100 Millionen Jahre nach der Entstehung des Planeten.
Beteiligt waren daran auch Wissenschaftler Curtin University und der University of Adelaide. Jack Gillespie, Erstautor der Studie und Forscher an der Fakultät für Geowissenschaften und Umwelt an der Universität Lausanne, kommentiert: «Unsere Daten deuten darauf hin, dass es in der Marskruste zu einer Zeit Wasser gab.»
Diese war «mit den ersten Spuren von Wasser auf der Erdoberfläche vor etwa 4,4 Milliarden Jahren vergleichbar».
Diese Entdeckung liefere neue Elemente zum Verständnis der planetarischen Entwicklung des Mars.
Die Wissenschaftler arbeiteten an einem kleinen Stück des Meteoriten NWA 7034 «Black Beauty». Dieser war 2011 in der Sahara entdeckt worden. «Black Beauty» stammte von der Marsoberfläche. Er wurde vor etwa 5 bis 10 Millionen Jahren bei einem Einschlag auf dem Mars auf die Erde geschleudert.
Die Analyse konzentrierte sich auf Zirkon, ein im Meteoriten enthaltenes Mineral. Sehr widerstandsfähige Zirkonkristalle seien wichtige Werkzeuge zur Datierung geologischer Prozesse.
Sie enthalten chemische Elemente, die es ermöglichen, die Bedingungen ihrer Kristallisation zu rekonstruieren, darunter auch das Datum. Zudem enthalte Zirkon Spuren von Uran, einem Element, das als eine Art natürliche Uhr fungiere, so Gillespie.
Neue Hinweise durch ungewöhnliche Elemente
Mittels nanoskaliger Spektroskopie identifizierte das Team Muster von Elementen in diesem einzigartigen Zirkon. Darunter ungewöhnliche Mengen an Eisen, Aluminium und Natrium.
Diese Elemente seien bei der Bildung von Zirkon vor 4,45 Milliarden Jahren eingebaut worden, hiess es in der Mitteilung. Ihr Vorhandensein lasse auf die Existenz von Wasser während der frühen magmatischen Aktivität des Mars schliessen.
Diese neuen Entdeckungen würden die Hypothese stärken, dass der Rote Planet irgendwann günstige Bedingungen für Leben geschaffen haben könnte.
Dazu gehöre auch das Vorhandensein nährstoffreicher, heisser Quellen. Die Forschung wird vom Australian Research Council, der Curtin University und dem Schweizerischen Nationalfonds finanziert.