Genetische Vielfalt bei einigen Schweizer Tierarten gering

Keystone-SDA
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Zürich,

Die genetische Vielfalt der Kreuzkröte in der Schweiz ist verarmt. Das haben Untersuchungen gezeigt – doch es könnten noch mehr Arten betroffen sein.

Kreuzkröte Genvielfalt
In der Schweiz ist die Kreuzkröte gefährdet. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kreuzkröte musste in ihrer genetischen Vielfalt deutlich einbüssen.
  • Auch andere Tierarten könnten betroffen sein.

Die genetische Vielfalt der Kreuzkröte in der Schweiz ist verarmt. Das zeigen erste Ergebnisse einer grossangelegten Untersuchung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich). Auch weitere Arten könnten betroffen sein.

Eine genetische Verarmung erhöht das Aussterberisiko einer Art, wie die ETH Zürich am Donnerstag mitteilte. Schon ein zufälliges Ereignis könne eine genetisch verarmte Art lokal zum Aussterben bringen.

Die genetische Vielfalt bezieht sich auf die Unterschiede in den Genen von Individuen derselben Art. Sie ist vergleichbar mit den verschiedenen Haar- und Augenfarben der Menschen. Wenn alle Individuen einer Art sehr ähnliche Gene haben, sind sie anfälliger für Krankheiten und Umweltveränderungen.

Kreuzkröte
Die Genvielfalt der Kreuzkröte ist gefährdet. (Symbolbild) - Pexels

Noch ist die genetische Vielfalt von einheimischen Tier-​ und Pflanzenarten laut ETH Zürich aber weitgehend unbekannt. Diese Wissenslücke wollen die Forschenden der ETH Zürich schliessen. Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sequenzieren die Forschenden deshalb für eine Pilotstudie DNA-Proben von fünf Arten. Das Projekt habe weltweit Pioniercharakter, schrieb die ETH.

Die Forschenden sind nun an der Datenauswertung und -​aufbereitung. Wegen der grossen Mengte an Daten wird das eine Weile dauern. «Die genetische Information einer einzigen Zelle der Kreuzkröte würde ausgedruckt über 630’000 A4-Seiten füllen. Das würde einen 70 Meter hohen Papierstapel ergeben», erklärte Projektleiter Martin Fischer in der Mitteilung der ETH.

Neben den negativen Trends bei den Kreuzkröten waren die Forscher bei den ersten Auswertungen aber auch positiv überrascht: So fanden sie bei der Karthäusernelke, einer Pflanze der Trockenwiesen, eine viel grössere genetische Vielfalt als erwartet.

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