Grauwale im Pazifik werden immer kleiner
Die Grauwale im Pazifik sind laut einer Studie innerhalb der vergangenen 20 Jahre um 13 Prozent ihrer Grösse geschrumpft. Das ist problematisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Körpergrösse von Grauwalen hat sich laut einer Studie um 13 Prozent reduziert.
- Früher waren weibliche Grauwale grösser – jetzt sind sie genauso gross wie die Männchen.
- Ein Grund könnten die durch den Klimawandel gestörten Kreisläufe in den Ozeanen sein.
Die Körpergrösse von Grauwalen im Pazifik hat einer neuen Studie zufolge innerhalb von zwei Jahrzehnten durchschnittlich um 13 Prozent abgenommen.
Dieses «Schrumpfen» könnte die Fortpflanzung und das Überleben der Meeressäuger bedrohen. So heisst es in der Fachzeitschrift «Global Change Biology» veröffentlichten Studie.
Die Forscher konzentrierten sich für ihre Untersuchung auf eine kleine Gruppe von etwa 200 Grauwalen im nordöstlichen Pazifik. Diese als «Wächter des Ökosystems» geltenden Wale bleiben in der Regel in Küstennähe. Sie ernähren sich in flacheren und wärmeren Gewässern als andere Grauwal-Populationen.
Die Forscher analysierten Drohnenbilder und stellten fest: Die Grösse der erwachsenen Wale hat zwischen 2000 und 2020 durchschnittlich um 13 Prozent abgenommen.
Weniger Nahrung für Wale
Dies sei «möglicherweise ein frühes Anzeichen dafür, dass die Population zurückgeht», sagte der Wissenschaftler Kevin Bierlich der Nachrichtenagentur AFP.
Besonders deutlich ist der Studie zufolge die Entwicklung bei den weiblichen Grauwalen: Diese waren in der Vergangenheit durchschnittlich grösser als die Männchen und haben nun im Schnitt die gleiche Grösse.
Als mögliche Ursache für das Schrumpfen der Wale nannten die Forscher die durch den Klimawandel verursachte Störung der Ozean-Kreisläufe. Insbesondere verwiesen sie dabei auf Veränderungen bei den Meeresströmungen. Diese sind wichtig für das Wachstum von Plankton, der Nahrung der Wale.