Sogenanntes Ultraprocessed Food wie Dosensuppen oder Müsli ist oft pflanzlichen Ursprungs. Dennoch geht ein erhebliches Gesundheitsrisiko von ihm aus.
Hochverarbeitete, pflanzliche Lebensmittel wie Kekse oder Tiefkühlpizza könnten auf lange Sicht das Herzkreislaufsystem schädigen. - NomeVisualizzato/Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Von hochverarbeiteten, pflanzlichen Lebensmitteln geht ein höheres Gesundheitsrisiko aus.
  • Das sogenannte Ultraprocessed Food kann z. B. das Herzkreislaufsystem schädigen.
  • Wissenschaftler erklären dies mit der chemischen Veränderung der Nahrungsmittel.
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Forscher haben herausgefunden, dass Lebensmittel, die in der Produktion viele Verarbeitungsschritte durchlaufen, ungesünder sind als unverarbeitete Lebensmittel. Insbesondere von pflanzlichen, hochverarbeiteten Lebensmitteln, sogenanntes Ultraprocessed Food, geht ein höheres Gesundheitsrisiko für das Herzkreislaufsystem aus.

Die Studie ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, kardiovaskulär zu erkranken, umso grösser war, je mehr hochverarbeitete Lebensmittel konsumiert wurden. Diese Ergebnisse seien, so Gunter Kuhnle, Ernährungsepidemiologe der englischen University of Reading «nicht wirklich überraschend» und auch eigentlich nicht neu.

Viele Lebensmittel wären sowieso als pflanzlich zu bezeichnen, wie etwa Brot, Kuchen, zuckerhaltige Limonaden, Kartoffelchips und Ketchup, so Kuhnle. Eine solch breite Kategorisierung sei «nicht falsch», sagt er. «Sie ist nur leicht misszuverstehen.»

Verarbeitung sowie Kombination von Lebensmitteln kritisch

In der Ernährungsforschung werden Lebensmittel nach dem Grad ihrer Veränderung eingeteilt, von unverarbeitet bis hochverarbeitet. Frühstücksflocken und Dosensuppen gelten als hochverarbeitet, Brokkoli oder Bohnen hingegen nicht. Manche Lebensmittel sind nicht sofort als hochverarbeitet erkennbar: Bier und Wein gelten beispielsweise als nicht hochverarbeitete Getränke, während Spirituosen wie Wodka als hochverarbeitet eingestuft werden.

Fernanda Rauber, Hauptautorin der Studie und Ernährungsepidemiologin an der Universität von São Paulo in Brasilien, erklärt: «Die Art und Weise, wie Lebensmittel kombiniert, zubereitet und als Mahlzeit verzehrt werden, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle für ihre gesundheitlichen Auswirkungen.» Denn durch die Verarbeitung würden die Lebensmittel chemisch verändert und könnten ganz anders auf den Körper wirken als naturbelassene Lebensmittel.

Die schädlichen Transfette etwa kommen ebenfalls durch industrielle Verarbeitung zustande. Auch bei ihnen ist eine schädliche Wirkung auf den Menschen nachgewiesen.

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