«Ice Memory»-Expedition am Monte Rosa erfolgreich

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Obwalden,

Ein Forscherteam hat zwei über achtzig Meter lange Eisbohrkerne auf dem Gletschersattel Colle Gnifetti, dem Akkumulationsgebiet des Grenzgletschers, entnommen.

Die Forschenden entnahmen auf dem Gletschersattel Colle Gnifetti einen Eisbohrkern, der Umweltinformationen aus den letzten 10'000 Jahren enthält.
Die Forschenden entnahmen auf dem Gletschersattel Colle Gnifetti einen Eisbohrkern, der Umweltinformationen aus den letzten 10'000 Jahren enthält. - sda - Riccardo Selvatico (CNR/Ca' Foscari University of Venice)

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eisbohrkerne enthalten Informationen über das Klima der letzten zehntausend Jahre.
  • Während der Expedition bohrten die Forschenden bis zum Felsbett in 82 Metern Tiefe.

Ein schweizerisch-italienisches Team hat zwei über achtzig Meter lange Eisbohrkerne auf dem Gletschersattel Colle Gnifetti, dem Akkumulationsgebiet des Grenzgletschers, entnommen. Der Schatz enthält Informationen über das Klima der letzten zehntausend Jahre.

Während der Expedition auf 4500 Metern bohrten die Forschenden bis zum Felsbett in 82 Metern Tiefe, wie das Paul Scherrer Institut (PSI) schrieb. Die Eiskerne sollen zusammen mit Eis aus anderen Gletschern weltweit in einer Schneehöhle in der Antarktis gelagert werden, um die kalten Schätze zu bewahren.

Am 1. Juni brach das italienische Team von Alagna Valsesia (Italien) aus auf, während sich das Schweizer Team von Zermatt VS näherte. Das Team traf sich in der Berghütte Capanna Gnifetti, wo sie zwei Tage verbrachten, um sich zu akklimatisieren. Anschliessend wurden sie auf den Colle Gnifetti geflogen, um dort in die Tiefen des Eises zu bohren.

Start musste wegen schlechtem Wetter verschoben werden

Angesetzt war die Mission bereits für den 1. Mai. Doch wegen schlechtem Wetter musste der Start um einen Monat verschoben werden, wie die PSI-Forscherin Margit Schwikowski gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Im vergangenen Jahr scheiterte eine Bohrkampagne auf dem Gletscher des Grand Combin noch, weil der Bohrer an einer kompakten Eisschicht verkantete und nicht mehr herausgezogen werden konnte.

Ziel des «Ice Memory»-Projekts ist, die einzigartigen Umweltarchive zu bewahren. Aus ihnen können die Forschenden etwa vergangene Klimabedingungen, Vulkanausbrüche, Saharastürme und Waldbrände herauslesen.

Die Mission im Monte-Rosa-Massiv wurde vom PSI, dem Institut für Polarwissenschaften (ISP) des italienischen Nationalen Forschungsrats (CNR) und der Universität Ca' Foscari in Venedig organisiert.

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