Internet Satelliten mit Sojus Rakete ins All gestartet

Auf einer niedrigen Erdumlaufbahn von nur 1200 Kilometern Höhe sollen die Internet Satelliten kreisen. Ihr Ziel: Internet für alle.

Internet Satelliten
Eine Bildmontage, die einen der Satelliten darstellt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sechs OneWeb Satelliten sind ins All gestartet.
  • Sie haben das Ziel, Internet auch in entlegene Orte der Welt zu bringen.

Airbus stand in der letzten Zeit viel in den Schlagzeilen. Die Produktion des Riesenflugzeugs A380 wird eingestellt, zu viele potentielle Abnehmer sind abgesprungen. Doch: Rund einen sechstel seines Umsatzes macht Airbus in der Branche für Militär- und Weltraumtechnik, wie «Der Spiegel» schreibt.

Mitgewirkt hat das Unternehmen beim Gemeinschaftsprojekt OneWeb. Es hat zum Ziel, Internet weltweit über Satelliten verfügbar zu machen.

Nun sind sechs OneWeb-Satelliten an Bord einer Sojus-Rakete ins All gestartet. Die Rakete hob am späten Mittwochabend vom Weltraumbahnhof bei Kourou in Französisch Guyana ab. Das teilte der Betreiber Arianespace mit.

Günstiges Internet für ganze Welt

Das US-amerikanische Unternehmen OneWeb will in einigen Jahren die gesamte Welt mit kostengünstigem Internet versorgen. Hierfür sollen insgesamt Hunderte Internet-Satelliten in den Weltraum gebracht werden.

Die OneWeb-Satelliten sollen nun auf einer niedrigen Erdumlaufbahn in der Höhe von 1200 Kilometern kreisen. Es ist die zweite Mission im laufenden Jahr von Arianespace - Anfang Februar startete eine Trägerrakete Ariane 5.

Internet Satelliten One Web
Die Internet Satelliten vor ihrer Verladung. - DPA

Gibt es in einigen Jahren also Internet auf der ganzen Welt? Wie «NTV» schreibt, sei noch vieles unklar. Das sagte Roland Bless vom Karlsruher Institut für Technologie.

So habe die Nähe zur Erde einen Nachteil. «Die Funkfrequenzen (der Internet Satelliten) dürften relativ hoch sein. Das heisst, Wetterbedingungen wie Nebel oder Wolken können die Empfangsbedingungen beeinflussen.»

Sojus-Rakete Internet Satelliten
Der Raketenstart der Internet Satelliten. - dpa

Weltraumschrott durch Internet Satelliten?

Des Weiteren müssten die Satelliten regelmässig ausgewechselt werden. Ihre Lebenszeit ist begrenzt. Dadurch entstehe entsprechend viel Weltraumschrott, liessen Kritiker verlauten. Chambussy von Airbus verwies diesbezüglich auf ein französisches Gesetz.

Nach diesem müsse ein in Frankreich gestarteter Satellit vom selbigen Staat auch wieder zurückgeholt werden. Dies sei nicht bei jedem einzelnen Internet Satelliten zu garantieren. Die Verpflichtung, einen Rückholplan schon am Anfang der Mission parat zu haben, sei jedoch gegeben.

Milliarden Projekt

Das Gemeinschaftsprojekt OneWeb hat von Investoren etwa zwei Milliarden Dollar (etwa ebenso viele Franken) gesammelt. Die Gelder für das weltweite Internet-Angebot stammen zu einem grossen Teil von der japanischen Softbank Group. Auch Airbus selbst gab eine kleine Millionensumme in den Pool. Zudem sei die britische Weltraumagentur finanziell vor kurzem ebenfalls eingestiegen.

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