Kapelle bei Ausgrabungen am Innsbrucker Dom entdeckt
Sensationeller Fund: Bei Ausgrabungen am Dom in Innsbruck entdecken Archäologen eine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert mitsamt einer Priestergruft.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Innsbrucker Dom machen Archäologen einen bemerkenswerten Fund.
- Sie entdecken eine Kapelle aus dem 15. Jahrhundert.
- Zudem stossen die Forschenden auf eine Priestergruf und einen rätselhaften Schacht.
Bei Ausgrabungen im Zuge der Renovierungsarbeiten am Innsbrucker Dom haben Archäologen bemerkenswerte Funde gemacht.
Die Forschenden haben die - bisher nur aus schriftlichen Quellen bekannte - «Kapelle der 14 Nothelfer» entdeckt und vorübergehend freigelegt. Die Kapelle stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der ORF Tirol berichtete über den Sensationsfund.
Priestergruft freigelegt
Die Forschenden stiessen zudem auf eine Priestergruft. Bei den Gebeinen befanden sich Medaillons, die den Schluss zulassen, dass es sich um Priester handelt. Es sei nicht ungewöhnlich, dass bei einer Kirche ein Friedhof sei.
Eine derart aufwendige Priestergruft habe man aber nicht erwartet: «Wir haben Holzreste gefunden, deshalb gehen wir davon aus, dass die Priester in Holzsärgen beerdigt wurden. Ausserdem wurden Textilreste in den Schächten freigelegt», sagte Archäologe Benjamin Wimmer dem ORF Tirol.
Weitere rätselhafte Entdeckung
Eine weitere, noch mit Rätseln behaftete Entdeckung machten die Forscherinnen und Forscher: ein aus Bachsteinen errichteter, trichterförmigen Schacht, in dem Tierknochen gefunden wurden. Laut Grabungsleiterin Lucrezia Zaccaro handelt es sich vermutlich um Speiseabfälle mit Knochen von Rindern, Schweinen und auch Fröschen und Vögeln.
Diese Entdeckung sei sehr speziell, so der Archäologe Johannes Pöll: «Wir haben Gräber und Grabmarkierungen erwartet, auch eine Kapelle, aber ein Bauwerk mit einer derart ungewöhnlichen Funktion, das gibt es nicht überall». Nun müsse die Grabung jedoch wieder zugeschüttet werden, da die Eingangsstufen zum Dom neu gestaltet werden.