Komet Chury besitzt Polarlichter-ähnliche UV-Aurora
Die Rosetta-Mission der ESA entdeckte um den Komet Chury eine UV-Aurora. Es ist die erste Entdeckung einer solchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher haben auf dem Kometen Chury eine Polarlichter-ähnliche Aurora entdeckt.
- Diese bewegt sich im Ultraviolett-Bereich. Es ist die erste Entdeckung einer UV-Aurora.
- Die Rosetta-Mission entdeckte die Besonderheit des Kometen.
Ähnlich wie bei den Polarlichtern auf der Erde erzeugen Sonnenwinde auch Lichter auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko – gekürzt: «Chury». Das berichtet ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Bern im Fachmagazin «Nature Astronomy».
Von der Sonne kommende Elektronen treffen auf das Gas um den Himmelskörper und bringen ihn zum Leuchten. Das konnten die Forschenden anhand von Daten der Rosetta-Mission der europäischen Weltraumbehörde (ESA) nachweisen. Die Zusammensetzung und die Dichte des Kometengases lieferte Rosina – das Massenspektrometer der Universität Bern an Bord von Rosetta.
Ein Magnetfeld wie die Erde besitzt Chury nicht. Deshalb leuchtet das für menschliche Augen unsichtbare Aurora-Phänomen in Ultraviolett diffuser als die Polarlichter auf der Erde. Das teilte die Universität Bern am Montag mit.
Komet Chury: Erstmalige Entdeckung von UV-Aurora
Die Aurora um den ulkig aussehenden, hantelförmigen Kometen entstehen, wenn sich ihm negativ geladene Teilchen des Sonnenwinds nähern. Diese brechen Wassermoleküle in der Umgebung des Kometen auf. Dabei gehen Wasserstoff- und Sauerstoffatome in einen angeregten Zustand über. Geben sie diese Energie als UV-Strahlung wieder ab, leuchtet Chury.
«Rosetta ist die erste Mission, die eine Aurora im UV-Bereich bei einem Kometen beobachtet hat.» So der britische Astrophysiker Matt Taylor von der ESA. Ultraviolette Emissionen um den Komet Chury entdeckten Astronomen zwar bereits früher. Damals nahm man allerdings an, dass Photonen – und nicht Elektronen – für das Phänomen verantwortlich seien.