Komet Wirtanen ist im Anflug

Keystone-SDA
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Bern,

Am 16. Dezember kann man «Wirtanen» vermutlich auch mit einem Fernglas beobachten. Für 20 Jahre wird der Komet nicht mehr so nah sein.

Der Sternenhimmel in der Nacht.
Seit seiner Entdeckung war Wirtanen nie so nah wie in nächster Zeit. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Komet «Wirtanen» wird in den nächsten Tagen an der Erde vorbeiziehen.
  • Er wird mit dem Feldstecher oder möglicherweise auch den blossen Augen sichtbar sein.

Fast wäre der Komet 46P/Wirtanen berühmt geworden. Eigentlich hätte die Rosetta-Mission ursprünglich ihn statt «Chury» besuchen sollen. Doch es kam anders. In den nächsten Tagen fliegt Wirtanen an der Erde vorbei und könnte mit dem Fernglas sichtbar sein.

Am 16. Dezember wird 46P/Wirtanen der Erde am nächsten sein und damit für uns am hellsten. Wenn das Wetter mitspielt, können Astronomiebegeisterte ihn mit dem Feldstecher, bei guten Bedingungen eventuell sogar mit blossem Auge erspähen, wie Christian Wernli, Präsident der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt.

Wirtanen bewegt sich laut Wernli mit einer Umlaufzeit von 5,4 Jahren um die Sonne und gehört damit zu den zehn Kometen mit der kürzesten Periodizität. Bereits am Mittwoch wird er den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreichen.

Der Schweifstern wird dann vier Tage später in rund 11,6 Millionen Kilometer Distanz (30 Mondentfernungen) im Sternbild Stier an uns vorbeiziehen. So nah war der Komet der Erde seit seiner Entdeckung nicht und wird es auch in den nächsten 20 Jahren nicht wieder sein. Eine weltweite Beobachtungskampagne will sich diese Gelegenheit zunutze machen, den Komet genauer zu studieren.

Ursprüngliches Ziel von Rosetta

Die erste Dezemberhälfte ist dafür besonders günstig, weil das Licht des Mondes kaum stört. Später im Dezember wird es schwieriger. Am Heiligabend werde der Schweifstern dann im Sternbild des Fuhrmann stehen, so Wernli. Vermutlich überstrahlt vom fast noch vollen Mond.

Der Komet ist nach seinem Entdecker Carl A. Wirtanen benannt, der ihn am 17. Januar 1948 am Lick Observatorium in Kalifornien erspähte. Fast wäre der Schweifstern im Zuge der Rosetta-Mission der europäischen Raumfahrtagentur ESA zu Berühmtheit gelangt, war Wirtanen doch das ursprüngliche Ziel der Kometenmission.

Wegen Problemen mit der Ariane-5-Rakete musste der Start jedoch verschoben werden, das Startfenster schloss sich und ein anderen Komet wurde als Ziel gewählt: 67P/Churyumov-Gerasimenko oder kurz «Chury».

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