Künstliche Intelligenz soll voraussagen können, wann jemand stirbt
Forscher einer dänischen Uni haben eine neue künstliche Intelligenz entwickelt, die vorhersagen kann, wann jemand stirbt. Sie warnen aber vor Missbrauch.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue KI kann vorhersagen, wann eine Person sterben wird.
- Gemäss dänischen Forschern stimmt die Prognose in 79 Prozent der Fälle.
- Sie warnen aber vor Missbrauch, etwa durch Versicherungsgesellschaften.
Wissenschaftler haben einen «Todes-Bot» entwickelt: Die künstliche Intelligenz soll mit erschreckender Genauigkeit vorhersagen können, wann eine Person sterben wird. Dazu berücksichtigt sie Daten wie Gesundheit, Bildungsniveau und Einkommen.
Die Forschenden der Technischen Universität Dänemark behaupten, dass die KI aktuell eine Genauigkeitsrate von 79 Prozent hat. Darüber berichtet das Magazin «New Scientist». Sie analysiere das menschliche Leben als eine lange Abfolge von Ereignissen. Ähnlich wie ein Satz, der aus einer Reihe von Wörtern besteht.
Ähnliche Technologie wie künstliche Intelligenz Chat GPT
Forscher Sune Lehmann Jørgensen erklärt: «Wir haben das Modell genutzt, um herauszufinden, inwiefern wir Ereignisse in deiner Zukunft basierend auf Bedingungen und Ereignissen in deiner Vergangenheit vorhersagen können.»
Das «Life2vec»-Modell verwendet ähnliche Technologien wie etwa die KI-App ChatGPT. Dieses nimmt nämlich eine Reihe von Wörtern und bestimmt dann statistisch das wahrscheinlichste nächste Wort.
Der «Todes-Bot» wurde mit Daten von Menschen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren von 2008 bis 2016 trainiert. Die Hälfte dieser Menschen starb in dem Zeitraum. Dann testeten ihn die Forscher an den Zahlen aus den nächsten vier Jahren bis 2020.
Die KI erwies sich dabei als elf Prozent genauer als andere bestehende Modelle. Solche werden bisher von Lebensversicherungen zur Vorhersage des Todes verwendet.
Die dunkle Seite der KI
Die Forscher sind sich jedoch auch bewusst, dass die neue künstliche Intelligenz negative Auswirkungen haben kann. Eine davon: das Potenzial für Versicherungsunternehmen, diese Technologie zu nutzen.
Jørgensen sagte gegenüber dem «New Scientist»: «Klar, unser Modell sollte nicht von einer Versicherungsgesellschaft verwendet werden.» Die Idee einer Versicherung ist es ja, sich gegen Ungewisses abzusichern.
Laut dem Experten ist es aber wahrscheinlich, dass grosse Tech-Unternehmen jetzt schon eine ähnliche Technologie verwenden. Damit könnten sie Tonnen an Daten analysieren und Vorhersagen über uns zu treffen.