Leute haben weniger Sex – weil Ansprüche von Frauen gestiegen sind

Kira Schilter
Kira Schilter

Deutschland,

Die Menschen haben heute deutlich weniger Sex als noch vor 15 Jahren. Das hat auch damit zu tun, dass Frauen heute finanziell unabhängiger von Männern sind.

Sex Symbolbild
Heute haben die Menschen deutlich weniger Sex als noch vor 15 Jahren. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute haben die Menschen klar weniger Sex als vor 15 Jahren.
  • Dies liegt unter anderem daran, dass die Frau heute finanziell unabhängiger ist.
  • Zudem wird sexuelle Nötigung in der Ehe heute klar verurteilt – früher war das weniger so.

Die Psychologin Juliane Burghardt von der Karl-Landsteiner-Universität in Krems (Ö) untersucht die Frage, wie oft Menschen Sex haben. Dazu führt sie Befragungen durch und wertet internationale Studien aus.

Der Fall ist demnach klar: Vor 15 Jahren hatten die Menschen deutlich mehr Sex als heute. Im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) erklärt sie die Gründe.

Ein Aspekt betrifft die Rolle der Frau: Frauen seien heute grundsätzlich gebildeter und ihr Partner müsse mit ihnen intellektuell mindestens auf Augenhöhe sein. «Seit Frauen vom Mann finanziell unabhängig sind, fordern sie auch mehr von einer Beziehung», so Burghardt. «Das ist kein Feminismus, sondern Evolutionstheorie.»

Lieber keine Beziehung als eine mit schlechtem Sex

Eine Frau würde heutzutage eher keine Beziehung eingehen als eine Beziehung mit schlechtem Sex. «So haben Frauen zwar weniger Sex, aber damit auch weniger schlechten Sex. Denn noch immer kommt auf drei Orgasmen eines Mannes nur ein Orgasmus einer Frau.»

Hinzu komme die Doppelbelastung: Die Frau trage, selbst wenn sie auswärts arbeite, meist mehr Verantwortung im Haushalt. «Sieht man den Wäschestapel neben dem Bett, verringert das die sexuelle Lust garantiert», erklärt Burghardt.

Innerhalb einer Beziehung würden sich Frauen heute auch eher getrauen, Nein zu sagen. Lange sei Vergewaltigung in der Ehe nicht einmal eine Straftat gewesen. Heute – unter anderem durch die #MeToo- und andere feministische Bewegungen – könnten Frauen tendenziell besser für ihre Bedürfnisse einstehen.

Bei jungen Menschen sei auch Stress ein sexhemmender Faktor: «Viele junge Leute sind psychisch angeschlagen. Angst und Depressionen unter Jungen nehmen zu, die Medikamente dagegen dämpfen das Verlangen.»

Wie oft hast du Sex?

Auch gebe es mehr Singles – diese hätten durchschnittlich weniger Sex als Menschen in Beziehungen. Ausserdem trinke man heute weniger Alkohol, was auch zu weniger Sex führe. «Der alkoholisierte Sex ist meistens nicht gut», sagt Burghardt. «Man bereut es am Morgen, wenn man plötzlich neben dem Ex-Freund aufwacht.»

Kommentare

User #5323 (nicht angemeldet)

zum glück gibt es noch das gute alte pattaya

User #3568 (nicht angemeldet)

Das ist nur in Europa und Nordamerika so also nichts weltbewgendes

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