Generation Z: So tickt sie beim Sex
Ist die Generation Z beim Thema Sex offener? Eine Umfrage bestätigt das nicht. Ein Drittel der Befragten schämt sich für sexuelle Lust und Vorlieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele junge Menschen fragen sich, wie man beim Sex Spass haben kann.
- Das geht aus einer Studie aus Deutschland hervor.
- Und: Rund 22 Prozent der Männer nutzen ihr Wissen aus Pornos im Alltag.
Die heutige Jugend scheint auf den ersten Blick offener mit ihrer Sexualität umzugehen als frühere Generationen. Doch eine aktuelle Umfrage des Streamingdienstes Netflix zeigt ein anderes Bild: Die sogenannte Generation Z ist beim Thema Sex nicht so locker, wie man vielleicht annehmen könnte.
Anlässlich des Starts der vierten Staffel der Netflix-Serie «Sex Education» am 21. September hat der Streamingdienst zusammen mit der «F/A/Q – The Better Health Group» eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Bei letzterer handelt es sich um eine Organisation für gesundheitliche Aufklärung junger Menschen.
Über 10'000 Deutsche ab 16 Jahren wurden zu ihrem Umgang mit Sexualität befragt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren gelegt.
Generation Z hat mehr Sexinfos – aber viele Fragen
Die Ergebnisse, die der «Welt» vorliegen, sind überraschend: Zwar hat die Generation Z Zugang zu mehr Informationsquellen als frühere Jugendliche. Dazu stehen Themen wie queere Liebe und Diversität stärker im Fokus. Dennoch gibt es viele offene Fragen.
Rund die Hälfte der Befragten ist mit ihrem Sexualleben zufrieden. Doch vor allem junge Menschen fragen sich, wie man eigentlich Spass beim Sex haben kann. Es ist ein Thema, das im Sexualkundeunterricht für 32 Prozent oft zu kurz kommt.
Fast die Hälfte aller Jugendlichen gab an, von der Schule über Sexualität aufgeklärt worden zu sein. Nur etwa 30 Prozent sagten jedoch, dass auch ihre Eltern sie aufgeklärt haben.
Man könnte denken, dass Jugendliche ihr Wissen über Sex hauptsächlich aus Social Media oder Filmen beziehen. Doch das trifft nicht ganz zu. Nur 18 Prozent gaben an, auch über Tiktok informiert worden zu sein. Nur knapp neun Prozent nannten Filme und Serien als Informationsquelle.
Bemerkenswert ist auch der Unterschied zwischen Männern und Frauen der Generation Z in Bezug auf Pornos als Informationsquelle für Sex: Etwa 22 Prozent der Männer nutzen angeblich ihr Wissen aus Pornos im Alltag. Bei den Frauen waren es nur elf Prozent.
Sexuelle Lust führt bei Generation Z nicht selten zu Scham
Trotz aller Aufklärung gibt es noch immer Probleme. Etwa ein Drittel der Jugendlichen schämt sich für ihre sexuelle Lust und Vorlieben.
Roman Malessa von der «F/A/Q – The Better Health Group» findet: «Dass ein Drittel der jungen Menschen Scham für ihre Lust empfindet, ist aus Sicht einer gesunden Aufklärung bedenklich.» Er betont die Wichtigkeit von einem schamfreien Zugang zu Aufklärung und Gesundheitsthemen.
Es sei wichtig, Schamgrenzen einzureissen und notwendige Gespräche zu ermöglichen. Es gebe eben zahlreiche Fragen zum Thema Sex, die junge Menschen nicht unbedingt mit ihren Eltern oder Lehrkräften besprechen wollen. «Da kommen neben dem Freundeskreis auch Medien ins Spiel», so Malessa.