Mann (45) verliert nach Corona-Infektion das Gehör
Ein Bericht in einem britischen Ärztejournal lässt aufhorchen. Ein Patient verlor nach einer Corona-Infektion teilweise das Gehör. Ein neuer Langzeitschaden?
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Infektion mit dem Coronavirus verläuft nicht immer harmlos.
- Nach überstandener Krankheit können auch Langzeitschäden auftreten.
- So etwa bei einem Mann in Grossbritannien, der sein Gehör teilweise verlor.
Eine Infektion mit dem Coronavirus kann auch Langzeitschäden hervorrufen. Nicht nur die Lunge ist dabei betroffen. Ärzte warnten bereits früh, dass das Virus Organe im ganzen Körper angreifen kann. So kann etwa das Gehirn geschädigt werden.
Ärzte im «British Medical Journal» berichten nun von einer neuen Langzeitfolge, mit der ein Patient nach einer erfolgreich überstandenen Infektion leben muss: Er wurde teilweise taub.
Ein 45-Jähriger wurde wegen einer schweren Infektion mit dem Coronavirus ins Spital eingewiesen. Er wurde während eines Monats auf der Intensivstation intubiert, beatmet, mit Remdesivir und Steroiden behandelt.
Hörvermögen nicht vollständig zurück
Als sich sein Zustand verbesserte, verlegten die behandelnden Ärzte ihn auf die normale Station. Doch plötzlich stellte sich beim 45-Jährigen ein linksseitiger Hörverlust ein. Trotz sofortiger Behandlung mit Steroiden konnte das Hörvermögen nicht vollständig wieder hergestellt werden, schreiben die Ärzte im «British Medical Journal».
Gemäss den Ärzten ist es der erste dokumentierte Fall eines Hörverlusts nach einer Corona-Infektion in Grossbritannien. Ganz unbekannt ist das Symptom aber nicht. Bereits im März sorgte der Hörverlust einer US-Amerikanerin für Schlagzeilen.
Ursache für den plötzlichen Hörverlust dürfte gemäss den Medizinern von Covid-19 ausgelöste Blutgerinnsel sein, welche die Gefässe im Ohr verstopfen und so zu einer Einschränkung der Hörfähigkeit führen.
Gemäss einer Studie, welche bereits im Juli im «International Journal of Audiology» veröffentlicht wurde, treten Hörschäden bei gut jedem zehnten ehemaligen Corona-Patienten auf.