Mars: Kruste gemäss neuer ETH-Studie einheitlicher als gedacht
Durch die Beobachtung von seismischen Wellen auf dem Mars konnten Forscher jetzt Rückschlüsse auf die Struktur der Kruste ziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher konnten auf dem Mars seismische Oberflächenwellen beobachten.
- Damit können Vermutungen über den Aufbau der Kruste aufgestellt werden.
- Sie soll eine einheitliche Struktur haben.
Zum ersten Mal sind seismische Oberflächenwellen auf einem anderen Planeten als der Erde beobachtet worden: Dadurch gewannen Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich überraschende Erkenntnisse über die Struktur der Mars-Kruste.
Seit 2018 waren auf dem Mars vom Seismometer der InSight-Mission zwar über 1300 Beben registriert worden. Diese waren aber vergleichsweise schwach oder hatten sich tief im Inneren des Planeten ereignet. Deshalb gaben sie nur Informationen über den Kern und den Mantel preis, sagten aber wenig über dessen Kruste aus. Das teilte die Hochschule am Donnerstag mit.
Die Forschenden konnten nun erstmals auch Raumwellen auswerten, die sich entlang der Oberfläche des Planeten ausbreiteten. Das ist zwei Meteoriteneinschlägen auf dem Mars zu verdanken. Dabei zeigte sich, dass die Kruste wohl anders aufgebaut ist als gedacht.
Mars hat überraschend einheitliche Struktur
Bislang stand einzig eine Punktmessung zur Verfügung. Das schreibt Doyeon Kim in einer in der Zeitschrift «Science» veröffentlichten Studie. Dabei wurden drei Schichten der Kruste nachgewiesen. Kim ist Oberassistent am ETH-Institut für Geophysik.
Die Mars-Kruste zwischen den Einschlagsorten der Meteoriten und dem Seismometer hat im Durchschnitt eine sehr einheitliche Struktur. Zudem ist deren Dichte höher als bei der Punktmessung.
Die Forschenden erwarten bald weitere Ergebnisse. Denn im Mai 2022 beobachtete die Sonde das bisher grösste Marsbeben mit einer Magnitude von 5. Dabei wurden ebenfalls Oberflächenwellen aufgezeichnet, wie es in der ETH-Mitteilung heisst.