Menschen mit Nierenerkrankung sind allfälliger für Demenz
Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Nierenfunktion und auftretender Demenz. Fazit: Personen mit einer Nierenerkrankung sind allfälliger für Demenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Personen mit einer schweren Nierenerkrankung sind allfälliger für Demenz.
- Zu diesem Schluss kommt eine neu erschienene Studie.
- Untersucht wurden 330'000 Menschen ab 65 Jahren.
Eine der Hauptaufgaben der Nieren ist die Ausscheidung von giftigen Stoffen. Die Organe scheiden pro Tag bis zu etwa 1,4 Liter Urin aus. Bei einer chronischen Nierenerkrankung sinkt jedoch die Filtrationsrate.
Im Fachjournal «Neurology» wurde nun eine Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen Nierenfunktion und auftretender Demenz behandelte. Untersucht wurden rund 330'000 Menschen ab 65 Jahren. Dabei hatte niemand eine Demenz oder eine Nierenerkrankung.
Die Forschenden kamen zum Schluss: Personen mit einer abnehmenden Nierenfunktion haben ein höheres Risiko an Demenz zu erkranken.
In Zahlen: Bei einer normalen Nierenfiltrationsrate von 90 bis 104 Millilitern pro Minute traten pro 1000 Personenjahre sieben Demenz-Fälle auf. Die Filtrationsrate beträgt bei Menschen mit einer Nierenerkrankung 30 bis 59 Millilitern pro Minute.
Pro 1000 Personenjahren traten bei Menschen mit einer Filtrationsrate von weniger als 30 Milliliter 30 Fälle von Demenz auf. Damit wurde ein Prozentsatz errechnet: Menschen mit einer mittelschweren Nierenerkrankung haben ein um 71 Prozent höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.
Unter den 330'000 Probanden entwickelten nach fünf Jahren Beobachtung sechs Prozent eine Demenz.