Die Pisa-Studie 2022 zeigt, dass ein Migrationshintergrund keinen Einfluss auf die mathematischen Leistungen von Schülern in der Schweiz hat.
Mathe Aufgaben
Ein Schüler löst Mathe-Aufgaben. (Symbolbild) - dpa

Ein Migrationshintergrund allein hat in der Schweiz keine Wirkung auf die Leistungen von Schülerinnen und Schülern im Bereich Mathematik. Zu diesem Schluss kommen Forschende im Rahmen der Pisa-Studie 2022. Vielmehr spielt eine Rolle, ob die 15-Jährigen zu Hause eine andere Sprache sprechen als in der Schule.

Wenig überraschend erreichen Schülerinnen und Schüler aus sozial privilegierteren Familien in der Schweiz deutlich höhere Leistungen als jene aus sozial durchschnittlich gestellten Familien, wie es in der Pisa-Studie heisst. Dieser Effekt sei zwar etwas höher als beispielsweise in Italien, Deutschland, Finnland und im OECD-Durchschnitt. Die Schweiz unterscheide sich hierbei jedoch nicht wirklich signifikant von anderen Ländern.

Insgesamt ist der «Effekt der sozialen Herkunft» im OECD-Durchschnitt sowie in allen Vergleichsländern aber immer noch «relativ stark ausgeprägt», kommt der Bericht zum Schluss.

Migrationshintergrund vs. Sprachbarriere

Ein Migrationshintergrund wirkt sich hingegen nicht grundsätzlich negativ auf die mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern aus – gleichgültig, ob es sich um Jugendliche der ersten oder der zweiten Generation von Zugewanderten handelt.

Vielmehr spielt eine Rolle, welche Sprache sie zu Hause sprechen: Jene nämlich, die nicht die «Schulsprache» sprechen, erreichen in der Schweiz deutlich niedrigere Leistungen als diejenigen, die zu Hause die Schulsprache sprechen, wie es weiter heisst.

In Belgien und in Italien ist dieser Effekt demnach zwar weniger stark ausgeprägt als in der Schweiz, statistisch gesehen unterscheidet sich die Situation in der Schweiz aber nicht signifikant von den Vergleichsländern.

Geschlechterunterschiede bei Mathematik-Leistung

Eine Rolle spielt auch das Geschlecht. So erzielen in der Schweiz Mädchen schwächere mathematische Leistungen als Jungen. «Dieser Unterschied ist statistisch signifikant», schreiben die Verfasser des Berichts.

In den anderen Ländern fänden sich vergleichbare, ebenfalls statistisch signifikante Ergebnisse – etwa in Estland, Deutschland, Belgien und in Frankreich. Gleiches gelte auch für den OECD-Durchschnitt. In Österreich und in Italien sei der Unterschied zudem etwas stärker ausgeprägt.

«Die Punkteunterschiede zuungunsten der Mädchen können aber insgesamt als klein eingestuft werden», kommen die Forschenden zum Schluss. Finnland sei das einzige Vergleichsland, in dem sich die Resultate der Mädchen nicht von denjenigen der Jungen unterschieden.

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