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Mini-Computer aus echten Gehirnzellen gebaut

Marie Augustin
Marie Augustin

Vevey,

Die Firma Finalspark konzentriert sich auf sogenanntes «Biocomputing». Mittlerweile konnte das Unternehmen Mini-Computer aus Hirngewebe erschaffen.

gehirn computer
Ein echtes Gehirn als Supercomputer – schon bald Realität? (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Forschungsteam hat Mini-Computer aus gezüchteten Gehirnzellen entwickelt.
  • Diese verbrauchen im Gegensatz zu normalen Computern kaum Energie.
  • Weltweit zeigen Universitäten und Labore Interesse an der Entwicklung.

Klingt wie Science-Fiction, ist aber tatsächlich passiert: Schwedische Wissenschaftler entwickelten kürzlich den ersten «lebenden Computer» aus menschlichem Hirngewebe. Dazu wurden Gehirnzellen im Labor gezüchtet, welche untereinander Informationen austauschen.

Funktionieren soll das laut «Dailymail» wie bei einem Computerchip: Signale werden über Neuronen gesendet und empfangen, die wie Schaltkreise wirken. Dabei verbrauchen die Neuronen ihrer Biologie entsprechend kaum Energie – im Gegensatz zu einem technischen Computer.

Training: Dopamin als Belohnung

Dr. Fred Jordan ist der Co-CEO der in der Schweiz ansässigen Firma Finalspark und erläutert: Das Unternehmen habe Mini-Gehirne aus etwa 10'000 lebenden Neuronen gebaut. Trainiert werden die Hirnzell-Ansammlungen (Organoide) mit Dopamindosen: Bei richtiger Aufgabenerfüllung erhalten sie Dopamin durch Lichteinfluss. Im menschlichen Gehirn wird der Neurotransmitter ebenfalls mit Aktivierung einer bestimmten Region ausgeschüttet.

Wird die Menschheit in der Zukunft davon profitieren können?

Mehrere gekoppelte Geräte erfassen Messungen und sichern die Nährstoffzufuhr und Umgebung der Organoiden. Die Zellen sterben bislang nach 100 Tagen – im menschlichen Gehirn sind es etwa 80 Jahre. Drei Dutzend Universitäten haben bereits ihr Interesse an der Entwicklung bekundet.

Lösung in der Energiekrise?

Zurzeit verschlingen Rechenzentren Massen an Energie für die Bereitstellung künstlicher Intelligenz. Finalspark will das mit seiner «sparsamen» Entwicklung ändern und konzentriert sich auf Cloud-Computing. Mittlerweile haben sich nicht nur Universitäten, sondern auch weltweit Labore mit dem Forschungsteam in Verbindung gesetzt.

Kommentare

User #2448 (nicht angemeldet)

Also von NAU Reportern können diese Zellen nicht stammen

User #5026 (nicht angemeldet)

Mein Gehirn verbraucht ohne riesigen Labor-Energieaufwand viel weniger Energie und kann erst noch denken!

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