Mit einem neuen KI-Mikrofon überwachen Forschende Tierpopulationen
Forscher können mit einem intelligenten Mikrofon Tiergeräusche aufzeichnen und mithilfe von Künstlicher Intelligenz diese auch analysieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neues KI-Mikrofon wird von Forschenden benützt, um Tierpopulationen zu beobachten.
- So werden Tiergeräusche aufgezeichnet und mithilfe von KI weiter analysiert.
- Getestet wurde das Mikrofon zunächst bei Wölfen im Kanton Glarus.
Mit einem intelligenten Mikrofon machen Lausanner Forschende die Tierwelt hörbar. Das Mikrofon zeichnet automatisch Tiergeräusche über grosse Flächen auf und analysiert diese mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI).
Dieses Mikrofon ermögliche es: Arten zu identifizieren, Veränderungen in Ökosystemen zu überwachen und datenbasierte Entscheidungen zu Umwelt- und Naturschutzfragen zu treffen. Das teilte die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) am Freitag mit.
Bei Wölfen im Kanton Glarus getestet
Die Mikrofone filtern Hintergrundgeräusche heraus. Anschliessend erkennen Algorithmen jene Geräusche, die von bestimmten Tierarten gemacht wurden. Diese Informationen werden in einer App angezeigt.
Getestet wurde das Mikrofon zunächst bei Wölfen im Kanton Glarus. Die Forschenden führten im Jahr 2022 eine Reihe von Tests durch. Diese zeigten zufolge der EPFL, dass das neue Gerät nützlich sein kann. Und zwar, um zu wissen, wo sich die Tiere wann aufhalten.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Das Mikrofon-System könne zwar bisher einzelne Tiere nicht anhand ihrer Rufe erkennen. Aber es könne die Rufe von Erwachsenen und jungen Tieren unterscheiden, erklärte die Hochschule. Die Technologie sei mittlerweile auch auf eine Vielzahl weiterer Tierarten anwendbar.
So sei das Mikrofon in der Lage, neben Wölfen auch Vögel und Amphibien zu erkennen und ihre Populationen zu überwachen. In Zukunft soll es sogar möglich sein, verschiedene Arten von Tieren in unterschiedlichen Lebensräumen gleichzeitig zu beobachten.
Entwickelt wurde das Mikrofon vom EPFL-Start-up Synature.