Eigentlich sollte «Opportunity» nur 90 Tage auf dem Mars aktiv sein. Am Ende wurden es fast 15 Jahre. Doch ein Staubsturm im Sommer wurde ihm zum Verhängnis.
Pressekonferenz Nasa zu «Opportunity».
Die Pressekonferenz der Nasa zum Mars-Rover «Opportunity». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Opportunity» wird von der Nasa aufgegeben.
  • Am 10. Juni hatte der Mars-Rover seine bislang letzte Nachricht geschickt.
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Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die Mission des Mars-Rovers «Opportunity» offiziell für beendet erklärt, weil es seit Monaten kein Lebenszeichen mehr von dem Roboter gibt. Nasa-Experten erklärten am Mittwoch im Raumfahrtzentrum in Pasadena in Kalifornien, sie hätten trotz aller Bemühungen keine Signale mehr von dem Rover empfangen, ihr «geliebter» Roboter sei stumm geblieben.

Die Mission werde daher beendet. Am 10. Juni hatte «Opportunity» seine bislang letzte Nachricht geschickt. Danach überzog ein gigantischer Staubsturm den Planeten - der Roboter verstummte und war für das Kontrollzentrum nicht mehr zu erreichen.

Mars-Rover Opportunity
Eine Künstlerische Darstellung der «Opportunity» auf dem Mars. - Nasa

Der Rover war im Juli 2003 an Bord einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet und rund ein halbes Jahr später, am 25. Januar 2004, auf dem Mars gelandet. Seitdem rollte der rund 185 Kilo schwere, sechsrädrige Roboter über den Mars - nicht ohne Zipperlein, aber mit bemerkenswertem Durchhaltevermögen.

15 Jahre statt 90 Tage

Eigentlich war seine Mission nur auf 90 Tage angelegt gewesen. Am Ende wurden es rund 15 Jahre - laut Nasa ein Rekord. Sein Einsatz endete den Wissenschaftlern zufolge ausgerechnet an einem Ort auf dem Mars mit dem Namen «Tal der Ausdauer».

Hauptaufgabe des Rovers war die Suche nach Beweisen für die frühere Existenz von Wasser auf dem Mars, was Voraussetzung für die Entstehung von Leben ist. Während seiner langen Erkundungsphase lieferte «Opportunity» zahlreiche Erkenntnisse darüber, wie die Mars-Oberfläche beschaffen ist.

Der Rover entdeckte dabei tatsächlich auch Mineralien, die darauf schliessen lassen, dass es vor vielen Jahren Wasser auf dem Mars gegeben hat. Im Laufe der Zeit sendete «Opportunity» mehr als 217'000 Fotos, die uns eine Vorstellung davon geben, wie der Rote Planet aus der Nähe aussieht.

«Opportunity» überlebte 2007 Staubsturm

2007 hatte «Opportunity» (auf Deutsch: Möglichkeit) einen noch viel grösseren Sturm überstanden. Doch von dem jüngsten Staubsturm erholte sich der Rover nicht. «Opportunity» brauchte Sonnenenergie, um seine Batterien aufzuladen - und der Sturm liess so gut wie keine Sonne mehr durch. Deswegen versetzte sich der Rover in den Ruhemodus, aus dem er nicht mehr aufwachte.

In den vergangenen Monaten hatten die Wissenschaftler der Raumfahrtbehörde verzweifelt versucht, «Opportunity» wieder zu aktivieren. Doch alle Bemühungen liefen ins Leere. Am Dienstag hatten die Nasa-Experten den letzten Versuch gestartet, den Kontakt zu «Opportunity» wiederherzustellen - wieder vergeblich.

Zu ähnlicher Zeit wie «Opportunity» war ein baugleicher Rover namens «Spirit» auf dem Mars gestartet, quasi ein Zwilling. Dessen Einsatz endete allerdings schon 2011.

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