Nasa veröffentlicht weiter Bilder des James-Webb-Teleskops
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nasa veröffentlicht neue Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops.
- Jedes davon sei «eine neue Entdeckung», so Nasa-Chef Bill Nelson.
- Die Aufnahmen zeigen zwei Nebel, einen Exoplanet und eine kompakte Galaxiengruppe.
Die US-Raumfahrtbehörde hat weitere Aufnahmen des James-Webb-Weltraumteleskops veröffentlicht. Jedes Bild sei «eine neue Entdeckung». Der Menschheit werden die Bilder «einen Blick auf das Universum ermöglichen, wie wir es noch nie gesehen haben.» Das sagte Nasa-Chef Bill Nelson.
Am Montag war bereits ein erstes Farbbild des extrem leistungsfähigen Teleskops veröffentlicht worden. Die gezeigten Galaxien entstanden vor mehr 13 Milliarden Jahren und damit relativ bald nach dem Urknall.
Live-Vorstellung der Bilder von Nasa
Nun zeigte die Nasa die Gesamtheit der Bilder in einer einstündigen Live-Übertragung: darunter zwei Nebel, die den Lebenszyklus von Sternen zeigen. Ein Exoplanet, also ein Planet ausserhalb des Sonnensystems, und eine kompakte Galaxiengruppe sind auch zu sehen.
Das James-Webb-Teleskop erforscht die Frühzeit des Kosmos. Nur einige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall vor etwa rund 13,8 Milliarden Jahren. Astronomen versprechen sich Rückschlüsse auf die Bildung der ersten Sterne und Galaxien.
Der Anblick der veröffentlichten Bilder habe ihm Gänsehaut gemacht. Das sagte Astrophysiker Adrian Glauser von der ETH Zürich gemäss einem auf der Webseite seiner Hochschule veröffentlichten Interview.
Die Schärfe und Detailgenauigkeit der Galaxien und Nebel habe ihn «beinahe sprachlos» gemacht. Glauser und sein Team waren massgeblich an der Entwicklung des Instrument MIRI (Mid Infrared Instrument) beteiligt. Das ist eines der vier Instrumente an Bord des Teleskops.
Nie gesehene Details
Das Instrument MIRI enthüllte unter anderem «nie zuvor gesehene Details von Stephans Quintett». Diese Galaxiengruppe befindet sich im Sternbild Pegasus und ist etwa 290 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.
Das Instrument habe staubumhüllte Regionen durchdrungen und riesige Schockwellen und Gezeitenschweife enthüllt. Ebenso wurden verborgene Bereiche der Sternentstehung sichtbar. Die neuen Informationen von MIRI liefern laut der Nasa unschätzbare Erkenntnisse.
Die Veröffentlichung der Aufnahmen markiert den offiziellen Beginn der wissenschaftlichen Arbeit. Dank der direkten Beteiligung an der Entwicklung haben der ETH-Astrophysiker Glauser und sein Team das Privileg einer garantierten Beobachtungszeit. In ihren Fokus rückt die Charakterisierung von Exoplaneten, etwa der Planeten des Trappist-1-Systems. Auf einigen von diesen könnte sich flüssiges Wasser befinden.