Neue US-Forschung: Gehirn auch Sekunden nach Tod aktiv
Zum allerersten Mal konnten Ärzte in Kentucky (USA) das Gehirn eines sterbenden Menschen untersuchen. Die Entdeckungen sind erstaunlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals konnten Ärzte das Gehirn eines sterbenden Mannes untersuchen.
- Auch Sekunden, nachdem der Mann gestorben war, blieb das Gehirn aktiv.
Erstmals wurde das Gehirn einer sterbenden Person untersucht. Die Entdeckungen sind erstaunlich: Das Hirn bleibt auch Sekunden nach dem Tod aktiv.
Das fanden Ärzte heraus, als sie bei einem älteren Mann ein Elektroenzephalogramm (EEG) aufzeichneten, wie der «Spiegel» berichtet. Während dieser Messung der Gehirnaktivität ist der Mann gestorben. Das EEG wurde aber nicht abgeschaltet.
Für fünfzehn Sekunden vor und nach dem Herzstillstand hätten die Ärzte «eine Erhöhung der Gamma-Oszillation» feststellen können. Das sagte Ajmal Zemmar, Neurochirurg, in einem Interview gegenüber dem «Spiegel». Zemmar ist Assistant Professor im Department of Neurosurgery in der School of Medicine der University of Louisville in Kentucky (USA).
Das Spannende: Diese Gamma-Oszillation sei aktiv, wenn wir uns erinnern, träumen, konzentrieren oder meditieren.
Gehirn wies Schwellungen auf
Die Messung deuteten darauf hin, dass das Gehirn auch nach der Nahtod-Phase koordinierte Aktivitäten erzeugen könne. Das schrieb Zemmar im «Frontiers in Aging Neuroscience», einem Fachmagazin.
Gleichzeitig relativiert er aber auch: Man habe nur die Daten von einer Person. Das Hirn der Person wies zudem Schwellungen und Verletzungen aufgrund einer OP auf. Auch habe der Mann epileptische Anfälle erlitten.