Schlaf

Gehirn reagiert im Schlaf auf unbekannte Stimmen

Keystone-SDA
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Österreich,

Wie Forschende berichten, reagiert das Hirn im Schlaf selektiv und stark auf unbekannte Stimmen, und zwar sowohl im Leicht- als auch im stabilen Tiefschlaf.

Alter Schlafmangel
Eine Frau schläft in einem Bett. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Unbekannte Stimmen lösen im Schlaf mehr sogenannte K-Komplexe aus als bekannte Stimmen.
  • Das Gehirn sucht auch im Schlaf nach relevanten Reizen.

Das Gehirn muss im Schlaf widersprechende Bedürfnisse in Einklang bringen: Es braucht ungestörte Erholung, muss aber auch auf Ungewöhnliches und potenziell Gefährliches reagieren können. Wie das Gehirn das bewerkstelligt, haben Forschende nun anhand der Reaktion auf Stimmen gezeigt. Wie das Team unter Leitung der Universität Salzburg im «Journal of Neuroscience» berichtet, reagiert das Hirn im Schlaf selektiv und stark auf unbekannte Stimmen, und zwar sowohl im Leicht- als auch im stabilen Tiefschlaf.

Die Forschenden spielten 17 Personen während der Nachtruhe Stimmen von bekannten Familienmitgliedern oder Lebenspartnern vor und verglichen die Reaktion darauf mit jener auf Stimmen von völlig Fremden. Gesprochen wurden dabei die Vornamen des jeweiligen Probanden sowie andere Vornamen. Währenddessen wurde die Gehirnaktivität der Teilnehmer überwacht.

Es zeigte sich, dass unbekannte Stimmen mehr sogenannte K-Komplexe auslösen als bekannte Stimmen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Muster von Gehirnwellen, das mit der Verarbeitung akustischer Reize während des Schlafs verbunden ist und es zugleich dem Schläfer ermöglicht, den Schlaf fortzuführen, wenn der Reiz als nicht zu bedrohlich beurteilt wird.

Nie völlig ruhig und inaktiv

Je länger die Nacht dauerte und damit je vertrauter die zunächst unbekannte Stimme wurde, desto seltener traten diese Gehirnreaktionen auf. «Das deutet sogar darauf hin, dass das Gehirn im Schlaf in der Lage ist, komplett Neues zu lernen bzw. zunehmend auszufiltern», sagte Studienleiter Manuel Schabus.

Offensichtlich ermöglichen die K-Komplexe dem Gehirn, in einen «Wächter-Verarbeitungsmodus» einzutreten. In diesem Zustand kann es sich mit den wichtigen internen Prozessen befassen, die während des Schlafs ablaufen, es ist aber gleichzeitig in der Lage, auf relevante Reize zu reagieren.

Unter dem Strich bedeutet das, dass unser Gehirn nie völlig ruhig und inaktiv ist, sondern immer nach relevanten Reizen sucht, und der beste Schlaf eben in bekannten und gewohnten Umgebungen möglich ist, so Schabus.

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