Pestizide: Bauern erkranken an Parkinson – Verein will Entschädigung
Neue Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Pestiziden und Parkinson. Nun sollen Bauern, die erkrankt sind, eine finanzielle Entschädigung erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Pestiziden und Parkinson besteht ein Zusammenhang.
- Ein Verein fordert deshalb eine finanzielle Entschädigung für erkrankte Bauern.
- Damit das passieren kann, muss Parkinson als Berufskrankheit anerkannt werden.
Zwischen Pestiziden und Parkinson dürfte ein Zusammenhang bestehen: Internationale Studien legen nahe, dass der Einsatz des Gifts in der Landwirtschaft zur Entstehung der Nervenkrankheit bei Bauern beiträgt.
In einigen Ländern wie Frankreich, Italien und Deutschland wird Parkinson aus diesem Grund bereits als Berufskrankheit für Bauern anerkannt. In der Schweiz allerdings nicht.
Nun setzt sich der Verein «Ohne Gift» dafür ein, dass sich das ändert. Denn, wie Präsident Georg Odermatt gegenüber SRF betont, eine solche Anerkennung sei von grosser Wichtigkeit. So erhalten die Erkrankten finanzielle Unterstützung.
«Einerseits bei der medizinischen Behandlung, andererseits auch bei der dann vielleicht folgenden Arbeitsunfähigkeit», sagt er.
Bundesrat lehnte Antrag schon ab
Die Aktualisierung der Liste der Berufskrankheiten liegt in der Verantwortung des Bundesrates. Bei Bedarf wird sie auch an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst, die die Unfallversicherung Suva regelmässig überprüft.
Allerdings wurde der entsprechende Vorstoss im Frühling vom Bundesrat abgelehnt. Argumentiert wird, dass die Krankheit bereits im Einzelfall als berufsbedingt anerkannt wird. Betroffene müssten einfach einen Zusammenhang mit dem Einsatz von Pestiziden nachweisen können.
Für Odermatt eine unbefriedigende Erklärung. Um nachzuweisen, dass die Parkinsonerkrankung durch Pestizide erfolgt ist, sind hohe zeitliche und finanzielle Ressourcen erfordert.
Ausserdem, so Odermatt weiter, würden die internationalen Studien «ausreichend» Beweise liefern. Daher, sagt Odermatt, sollte die Krankheit – ohne Wenn und Aber – als Berufskrankheit für Bauern anerkannt werden.