Proband erkrankt: AstraZeneca stoppt Test von Corona-Impfstoff

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

AstraZeneca hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff vorsorglich gestoppt. Bei einem Teilnehmer waren gesundheitliche Probleme aufgetreten.

Coronavirus
Suche nach einem Corona-Impfstoff läuft auf Hochtouren. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die klinische Studie des Corona-Impfstoffs der Firma AstraZeneca wurde gestoppt.
  • Gemäss Angaben der Firma sind bei einem Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten.
  • AstraZeneca spricht von einem «Einzelfall» und einer Routine-Unterbrechung.

Das sei eine Routinemassnahme für solche Fälle, teilte das britische Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mit. «In grossen Versuchsreihen treten Erkrankungen zufällig auf, müssen aber von unabhängiger Seite untersucht werden, um das gründlich zu überprüfen.»

AstraZeneca werde die Untersuchung beschleunigen, damit sich das Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere, hiess es weiter.

Bei der Überprüfung geht es letztlich darum festzustellen, ob die gesundheitlichen Probleme vom Impfstoff ausgelöst wurden. Während des Stopps sollen keine weiteren Studienteilnehmer geimpft und bisher geimpfte Personen weiterhin beobachtet werden.

Bei den nicht näher genannten gesundheitlichen Problemen handele es sich um einen Einzelfall, betonte das Unternehmen. Der Impfstoff befindet sich derzeit in der dritten und abschliessenden Studien-Phase mit mehreren zehntausend Teilnehmern.

«New York Times» berichtet von Transverse Myelitis

AstraZeneca machte keine Angaben zu der Erkrankung. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf eine informierte Person, dass es sich bei dem gesundheitlichen Problem um Transverse Myelitis handele - eine Entzündung, die das Rückenmark treffe und von Vireninfektionen ausgelöst werden könne.

Der von AstraZeneca hergestellte Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen und soll das Immunsystem auf Trab bringen, damit es Sars-CoV-2 im Falle einer Infektion unschädlich machen kann.

AstraZeneca und acht weitere Pharma- und Biotech-Unternehmen hatten erst am Dienstag versichert, dass sie bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs keine Kompromisse bei der Sicherheit machen werden.

Dieser ungewöhnliche Schritt folgte mit Blick auf Bedenken, dass es vor allem in den USA politischen Druck zwecks einer Eil-Zulassung erster Impfstoffe vor der Präsidentenwahl am 3. November geben könnte. US-Präsident Donald Trump verspricht fast täglich, dass es bis Jahresende oder möglicherweise schon bis zur Wahl einen Impfstoff geben werde.

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