Wie eine US-Studie zeigt, unterschätzen wir bereits in der Kindheit die positiven Auswirkungen prosozialen Verhaltens auf andere.
prosoziales verhalten
Kinder können nur schwer einschätzen, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf andere hat. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine US-Studie ergab, dass die Wirkung prosozialen Verhaltens häufig unterschätzt wird.
  • Bereits Kinder messen ihrem Verhalten weniger Bedeutung bei als ihr Gegenüber.
  • Fehleinschätzungen können Menschen von prosozialem Verhalten abhalten, so die Forscher.
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Freundliche Gesten bewirken oft mehr, als wir denken. Sei es ein freundliches Lächeln, eine Postkarte, ein Geschenk oder wohlwollende Worte – die positiven Auswirkungen unseres Verhaltens werden von uns systematisch unterschätzt, und das meist schon in der Kindheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universitäten von Chicago und Stony Brook.

Bei einem Experiment in einem Museum wurden 50 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren sowie 50 Erwachsene zunächst einer Aufgabe unterzogen, für die sie als Belohnung zwei Stifte erhielten. Einen der beiden Stifte sollten sie an eine beliebige Person ihrer Altersgruppe verschenken. Im Anschluss wurden die Probanden befragt, wie das Gegenüber diese freundliche Geste bewerten könnte und welche Wirkung sie auf deren Gefühle haben würde. Die beschenkte Person wurde ebenfalls befragt.

Prosoziales Verhalten: Schenkende und Beschenkte bewerten anders

Die Forscher stellten fest, dass die Wahrnehmung von Schenkenden und Beschenkten in beiden Altersgruppen deutlich auseinanderging. Zwar schätzten Kinder und Jugendliche den Effekt des Geschenks grundsätzlich höher ein. Dennoch wurden die positiven Auswirkungen der Freundlichkeit auf die andere Person von den Schenkenden selbst weit geringer eingestuft als von den Beschenkten. Ein weiteres Experiment mit jüngeren Kindern brachte ähnliche Resultate.

Bereits frühere Untersuchungen hatten darauf hingedeutet, dass solche Wahrnehmungsunterschiede Menschen von prosozialem Verhalten abhalten könnten. Inwiefern das auch für Kinder gelte, könne diese Untersuchung allerdings nicht beantworten, schränken die Forscher ein. Dafür brauche es weitere Studien.

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