Remdesivir wirkt nur bedingt
Das antivirale Mittel Remdesivir wird zur Behandlung von Corona-Patienten eingesetzt. Forscher untersuchten nun die geringe Wirksamkeit des Mittels.
Das Wichtigste in Kürze
- Remdesivir ist ein Mittel, dass zur Behandlung von Covid-Infektionen eingesetzt wird.
- Forscher des Max-Planck-Instituts haben untersucht, warum das Mittel nur bedingt wirkt.
- Die Polymerase wird demnach zwar bedingt verhindert, allerdings erst mit Verzögerung.
Das Medikament Remdesivir beschränkt die Synthese neuer RNA-Stränge und unterbindet damit die Vermehrung von Sars-CoV-2. Es ist das einzige antivirale Mittel, welches für die Behandlung einer Corona-Infektion zugelassen wurde.
Goran Kokic und sein Team vom Max-Planck-Institut haben nun untersucht, warum das Mittel nur bedingt wirkt. Sie fanden heraus, dass die RNA-Kette nicht weiter wächst, wenn nach dem Remdesivir-Einsatz noch drei weitere Bausteine angehängt werden. Das hängt damit zusammen, dass die Polymerase einen vierten Baustein nicht mehr zulässt. «Scinexx» hat über die Studie berichtet.
«Das liegt an nur zwei Atomen in der Struktur von Remdesivir, die sich an einer bestimmten Stelle der Polymerase verhaken.» So Kokic. Es wird also verhindert, dass durch die Umlagerung von RNA-Bausteinen Platz für neue Bauteile gemacht wird. Die Polymerase wird demnach zwar behindert, allerdings erst mit einiger Verzögerung so Patrick Cramer, der zum Team von Kokic gehört.
Nebst der Verzögerung ist ein weiterer Nachteil, dass die Entwicklung meist nicht dauerhaft unterbunden werden kann. Sars-Covid-19-Viren erkennen Fehler in ihrem Aufbau und scheiden diese mit der Zeit aus.