Schlafwissenschaften: Ein paar Fakten
Der Schlaf gilt als ähnlich wenig erforscht wie unser Gehirn. Kein Wunder: Geht doch beides Hand in Hand. Hier einige Fakten rund um den Schlaf.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schlaf ist bis heute wenig erforscht.
- Was die Wissenschaft darüber weiss, mag verwirrend anmuten.
Wie viel man schlafen muss
Der Bedarf an Schlaf ist individuell. Es gibt durchaus Menschen, die mit fünf Stunden Schlaf durch den Tag kommen. Ausschlaggebend ist aber besonders die Dauer der Tiefschlafphase. Wann diese eintritt und wie erholend die ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Genetik und Art der Arbeit sind nur einige davon. Ein Mensch, der körperlich anstrengende Arbeit verrichtet, kommt mit einer eher hohen Wahrscheinlichkeit rasch in den Tiefschlaf. Jemand, der hingegen ein «Kopfarbeiter» ist, wird es schwerer haben.
In der Seitenlage schläft es sich gesünder
Wenn wir schlafen schwemmt unser Gehirn Abfallstoffe aus. Dabei weiten sich die flüssigkeitsgefüllten Zellzwischenräume. So kann der Abfall schneller weggespült werden. Einige Forscher untersuchten diese Art der «Gehirnwäsche» vor einigen Jahren bei Ratten.
Dabei legten sie die Nagetiere in drei verschiedene Positionen in einen Gehirnscanner. Position 1: Auf dem Rücken. Position 2: Aufrecht. Position 3: Auf der Seite liegend.
Die Wissenschaftler erkannten: Auf der Seite liegend schlafende Ratten konnten mehr Hirnwasser abfliessen lassen als schlafende Ratten in anderer Stellung. Gut möglich, dass dies auch bei uns Menschen der Fall ist.
Schlafparalyse
Wenn wir träumen, bewegen wir uns nicht selten im Traum. Dabei gehen beinahe dieselben neurologischen Prozesse vonstatten, wie wenn wir uns im Wachzustand bewegen. Damit wir nicht aus dem Bett fallen, stellt unser Gehirn die Skelettmuskulatur auf Stand-by. Diese ignoriert somit die Bewegungssignale des Gehirns und eine Art Lähmung entsteht.
Im Normalfall verschwindet diese, alsbald man aufgewacht ist. Nun kann es aber vorkommen, dass man aufwacht und die Lähmung noch bestehend ist. Resultat: Das wache Erleben fusioniert mit erträumten Gedanken. Das kann in einen sich äusserst real anfühlenden Albtraum ausarten.
Viele Menschen erleben dabei, wie sich eine Gestalt mit massiver Kraft auf ihre Brust stützt. Schon seit Jahrhunderten werden solche Erlebnisse überliefert.
Viele Schweizer haben gestörten Schlaf
Laut dem Bundesamt für Statistik ist ein Viertel der Bevölkerung schlafgestört. Und ganze 43 Prozent der schweizerischen Bevölkerung litten 2012 «manchmal» oder «häufig» unter mehrmaligem Erwachen während der Nacht.