Schwarzes Loch ändert plötzlich die Richtung
Ein Schwarzes Loch ändert plötzlich seine Richtung. Der Materie-Jet, welcher aus dem supermassiven Loch ausströmt, zeigt nun zur Erde.
Das Wichtigste in Kürze
- Supermassive Schwarze Löcher befinden sich in den meisten Galaxien.
- Forscher entdeckten bei einem der Löcher ein ungewöhnliches Verhalten.
- Dessen Materie-Jet hat seine Richtung geändert und zeigt nun zur Erde.
Ein Schwarzes Loch befindet sich im Zentrum der meisten Galaxien. Das Phänomen ist den Forschern bekannt, wirft aber trotzdem immer wieder Fragen auf. So fiel Forschern aus Chile ein ungewöhnliches Verhalten auf. «Wir haben mit der Beobachtung der Galaxie begonnen, weil sie eigentümliche Eigenschaften hatte», so Teamleiterin Lorena Hernández-Garcia.
Wie die «Royal Astronomical Society» berichtet, äusserte die Forscherin weiter: «Unsere Hypothese war, dass der relativistische Jet des supermassereichen Schwarzen Lochs seine Richtung geändert hat. Um diese Idee zu bestätigen, mussten wir eine Menge Beobachtungen durchführen.»
Durch diese Veränderung wandelt sich die Galaxie von einer Radiogalaxie zu einer Radiogalaxie mit einem Blazar. Ein Schwarzes Loch in der Radiogalaxien strömt den Materie-Jet Richtung Himmelsebene. Bei einem Blazar handelt es sich um einen aktiven galaktischen Kern, dessen Jet in Richtung Erde zeigt.
Blazare sind Objekte mit sehr hoher Energie. Sie gelten als die mächtigsten Phänomene im Universum, heisst es in einer Mitteilung der «Royal Astronomical Society (RAS)». Da der Jet nun Richtung Erde zeigt, wird die Emission verstärkt. Dadurch wird diese Emission sichtbarer als die anderer Galaxien.
Weshalb hat sich das Schwarze Loch verändert?
«Wir wissen nicht, was in diesem Fall passiert ist, weil es vor langer Zeit geschah», erklärt Hernández-García. «Wir können uns jedoch sicher sein, dass ein mächtiges Ereignis stattgefunden hat.» Vermutet wird, dass es eine Verschmelzung mit einer anderen Galaxie oder einem relativ grossen Objekt gab. Aber auch ein starker Aktivitätsausbruch im aktiven galaktischen Kern könnte nach einer längeren Ruhephase dazu beigetragen haben.