Schweizer Forschende untersuchen Nanoplastik-Risiken für Ungeborene

Keystone-SDA
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Dübendorf,

Neues Forschungsprojekt untersucht Risiken von Nanoplastik für ungeborene Kinder.

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Die Kommunikation zwischen Plazenta und ungeborenem Kind kann laut Forschern durch die Anwesenheit von Nanopartikeln erwiesenermassen gestört werden. (Symbolbild) - keystone

Ein neues Forschungsprojekt will die Risiken von Nanoplastik für ungeborene Kinder untersuchen. Die winzigen Kunststoffteilchen stehen unter anderem im Verdacht, im Mutterleib die Grundlage für Allergien und Asthma zu legen, wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa am Mittwoch mitteilte.

«Daher besteht ein dringender Bedarf an korrekten Risikobewertungen von Umweltbelastungen für Schwangere», wurde Tina Bürki, die Leiterin des Forschungsteams, in der Mitteilung der Empa zitiert.

Bekannt ist bereits, dass die winzigen Plastikpartikel über das Trinkwasser, die Nahrung und die Luft in den Körper von Schwangeren gelangen und ihren Weg bis zum ungeborenen Kind finden. Hier könnten sie das fragile Immunsystem von Mutter und Kind beeinflussen.

Fokus auf Plazenta

Besonders interessiert ist das Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Empa, der Universität Zürich, des Kantonsspitals St. Gallen und der Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne dabei an der Plazenta.

Denn die Kommunikation zwischen Plazenta und ungeborenem Kind kann durch die Anwesenheit von Nanopartikeln erwiesenermassen gestört werden. Die Wirkung von Mikro- und Nanoplastik auf die immunologische Funktion der Plazenta und die Auswirkungen auf das fötale Immunsystem sind jedoch noch zu wenig erforscht.

Um den gesamten Ablauf der Nanopartikel-Exposition zu analysieren, werden die Forschenden laut Empa den Mikro- und Nano-Abrieb alltäglicher Plastikprodukte untersuchen und deren Interaktionen mit typischen Allergie-auslösenden Substanzen und Schadstoffen bewerten. Mithilfe von Zellkulturen der menschlichen Plazenta und fötalen Blutzellen untersuchen sie im Anschluss, wie die Partikel in den Körper transportiert werden und wie dieser darauf reagiert.

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