Spital Baden AG wendet neue OP-Methode bei Beckenbodensenkung an
Das Kantonsspital Baden hat Beckenbodensenkungen bereits 30 Mal auf eine neue Art operiert. Die Patientinnen können bereits am nächsten Tag nach Hause gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Kantonsspital Baden wendet bei Beckenbodensenkungen eine neue OP-Methode an.
- Diese kam bereits mehr als 30 Mal zum Einsatz.
- Die Patientinnen können das Spital schon am nächsten Tag wieder verlassen.
Die Gynäkologen am Kantonsspital Baden (KSB) gehen bei Beckenbodensenkungen neue Wege. Patientinnen werden dabei neu mit einer minimalinvasiven Methode operiert. Bereits am Tag nach der Operation können sie aus dem Spital entlassen werden. Die neue Methode ist von den Beckenbodenspezialisten bereits über 30 Mal angewendet worden, teilte das KSB am Dienstag mit.
«Der Eingriff ist in etwa einem Drittel der Operationszeit durchführbar», sagt Martin Heubner, Chefarzt Gynäkologie am KSB. Weil während der Operation keine ausgeprägte Kopftieflagerung notwendig ist, sei der Eingriff für Patientinnen mit Übergewicht, Herz- oder Lungenerkrankungen verträglicher.
Patientinnen können bereits am nächsten Tag nach Hause gehen
Bisher sei ein Kunststoffnetz eingesetzt worden, um die anatomisch korrekte Lage einer gesenkten Scheide respektive Gebärmutter zu rekonstruieren. Bei der neuen Methode werde die Gebärmutter mit einem nicht resorbierbaren Faden an der Innenseite des knöchernen Beckens fixiert.
Am Tag nach dem Eingriff können die Patientinnen – nach Kontrolle der Harnfunktion – bereits nach Hause gehen. Die bisher so operierten Patientinnen seien «durchwegs zufrieden“, sagt Rüdiger Mascus, Leiter des Beckenbodenzentrums am KSB.
Nach guten Ergebnissen plane das KSB nun die Teilnahme an einer deutsch-schweizerischen Multicenterstudie, um Langzeitdaten zur neuen Operationstechnik zu sammeln. In der Schweiz sei die neue Operationsmethode bisher ausser in Baden erst am Spital Biel angewandt worden.