PSI verbessert Verfahren zur Erkennung von Brustkrebs
Forscher von mehreren wissenschaftlichen Instituten der Schweiz verbessern die Früherkennung von Brustkrebs durch verbesserte Methoden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das PSI und die ETH Zürich verbessern die Früherkennung von Brustkrebs.
- Dies bewerkstelligten sie durch die Weiterentwicklung des Durchleuchtungsverfahrens.
Forschende des Paul Scherrer Instituts (PSI) in Villigen/Würenlingen AG und der ETH Zürich erzielten einen Durchbruch: Sie entwickelten ein Verfahren, um Brustkrebs früher und zuverlässiger erkennen zu können. Im Universitätsspital Zürich (USZ) und dem Kantonsspital Baden (KSB) sind ab 2024 klinische Versuche vorgesehen.
Frauen – aber auch die Ärzte – könnten auf eine deutliche Verbesserung bei der Brustkrebsvorsorge hoffen. Das schreibt das PSI in einer am Mittwoch veröffentlichten Medienmitteilung.
Früherkennung deutlich verbessert
Einem Team von Forschenden des PSI und der ETH Zürich sei eine Weiterentwicklung gelungen: Das Durchleuchtungsverfahren zur Früherkennung von Tumoren sei stark verbessert worden. Es liefere nun zuverlässigere Ergebnisse und sei weniger unangenehm für die Patientin.
Die herkömmliche Computertomografie (CT) wurde so erweitert, dass die Auflösung der Bilder bei gleicher Strahlendosis deutlich besser sei. Weil damit Tumore in der Brust früher erkennbar würden, könnte dies die Überlebenschancen von betroffenen Frauen erhöhen.
Die Experten hoffen, dass sich das Verfahren auf Basis des Röntgenphasenkontrasts zügig in die klinische Anwendung bringen lässt. «Wir haben mit unserer Arbeit einen wichtigen Schritt auf dem Weg dahin gemacht», wird Marco Stampanoni zitiert. Er ist Forschungsgruppenleiter am PSI sowie Professor für Röntgenbildgebung an der ETH Zürich.
Im Jahr 2020 war Brustkrebs weltweit die am häufigsten diagnostizierte Krebsart mit über zwei Millionen Fällen. Bei Frauen macht er 24,5 Prozent der Krebsfälle und 15,5 Prozent der krebsbedingten Todesfälle aus. Als Vorsorge-Instrument dienen in vielen Industrieländern Mammografie-Screening-Programme.
Höhere Auflösung und weniger Strahlung
In der Fachzeitschrift Optica habe die Arbeitsgruppe um Stampanoni mehrere Bilder publiziert, um die Vorteile der GI-Computertomografie zu belegen. «Unser Ziel ist eine Verringerung der Dosis um einen Faktor zwei bis drei bei gleichbleibender Auflösung«, erklärt Michal Rawlik. Er ist Physiker und Erstautor der Publikation. «Oder eine Erhöhung der Auflösung um 18 bis 45 Prozent, im Vergleich zum herkömmlichen Röntgen.»
Mehr Komfort durch neue Technik
Die Genehmigung von Swissmedic vorausgesetzt, sollen klinische Versuche zusammen mit den Partnern USZ und KSB bald starten können. Bis Ende 2024 soll ein Prototyp des dazu notwendigen Gerätes einsatzbereit sein.
Den Patientinnen biete dieses mehr Komfort: sie sollen nämlich bäuchlings auf einer Liegefläche mit Aussparungen im Brustbereich ruhen können. Der Tomograf werde dann um die Brüste rotieren um ein dreidimensionales Bild zu erstellen.