Wie eine optische Täuschung auf unser Gehirn wirkt, haben chinesische Wissenschaftler untersucht.
Illusion Täuschung Gehirn
Eine optische Täuschung, die auf unser Gehirn wirkt. - Junxiang Luo

Das Wichtigste in Kürze

  • Affen nehmen optische Illusionen ebenso wahr wie wir Menschen.
  • Daraus liess sich schliessen, warum wir überhaupt Bewegungen wahrnehmen, wo keine sind.
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Warum unser Gehirn Bilder wie das oben stehende als bewegt wahrnimmt, war bisher nicht abschliessend geklärt. Der Forscher Junxiang Luo und sein Team von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai haben nun Versuche hierzu durchgeführt. Und zwar mit einer Affenart: Den Makaken.

Affe Gehirn Illusion
Ein Makaken Baby. Diese Affenart hat ein relativ ähnliches Gehirn wie wir. - pixabay

Diese Affenart verfügt über ein ähnliches visuelles Verarbeitungssystem wie wir Menschen. Für die Untersuchung trainierte das Forscherteam die Tiere darauf, ein Zeichen zu geben, wenn sie Rotationen in Videos wahrnahmen.

Die Affen beherrschten ihre Aufgabe. Die Forscher zeigten den Affen daraufhin ein illusorisches Standbild. Auch hier gaben die Affen ein Zeichen.

Neuronale Muster im Gehirn

Die Affen nahmen die optische Täuschung also ebenfalls wahr. Doch was in ihrem Gehirn dabei passiert, wollten die Neurowissenschaftler ebenso wissen. Hierzu implantierten sie den Tieren Elektroden, mit denen sie Messungen vornahmen. Sie fanden heraus: Im Gehirn geht dasselbe von statten, wie wenn der Affe eine echte Bewegung wahrnimmt.

Schuld daran sei ein Verzögerungseffekt, meint das Team rund um den chinesischen Wissenschaftler. Bewegen wir unseren Kopf auf das Bild zu, nimmt unser Auge Bewegungsreize wahr. Diese Informationen werden von bestimmten Neuronen isoliert verarbeitet und dann an einen anderen Bereich im Gehirn weitergeleitet, wie «scinexx» schreibt.

Die Neuronen müssen erst jedes einzelne Bewegungssignal kombinieren, um somit «das Ganze» zu erkennen. «Das Ganze» heisst: Zu erkennen, dass das Bild sich eigentlich nicht bewegt.

Verzögerte Verarbeitung

Für die Verarbeitung der Scheinbewegungen benötigten die Neuronen deutlich länger als für normale Bewegungen. Genau diese zeitliche Versetzung könnte Grund für die Illusion sein.

Mit der Entschlüsselung dieses Effekts sei nur ein neues Puzzleteil um das Rätsel unserer visuellen Wahrnehmung gelöst. «Die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität zu erforschen, hilft uns, das visuelle Gehirn besser zu verstehen.»

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