Wettermodell Icon wird der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt
Das bahnbrechende Wettermodell Icon ist nun für alle zugänglich – ein Meilenstein in der Klima- und Wetterforschung.
Das Klima- und Wettermodell Icon steht ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Entwickler des Modells aus der Schweiz und Deutschland sehen darin einen Meilenstein in der Klima- und Wetterforschung. Der Schritt trage dazu bei, die Wissenschaft transparenter zu machen, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungs- und Materialprüfungsanstalt (Empa) vom Donnerstag.
Icon (Icosahedral non-hydrostatic modelling framework) ist ein sogenanntes numerisches Wettermodell, das mit dreidimensionalen Computersimulationen die Veränderung der Atmosphäre über die nächsten Stunden und Tage berechnet. Solche Wettermodelle werden laut Mitteilung der Empa vor allem von nationalen Wetterdiensten wie dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) genutzt.
Eine neue Ära offener wissenschaftlicher Zusammenarbeit
Durch die Bereitstellung des Modellcodes unter einer Open-Source-Lizenz hätten Forscherinnen und Forscher weltweit die Möglichkeit, es zu nutzen, so die Empa. Es biete eine ganze Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten, von globalen und regionalen Wettervorhersagen über Klimaprojektionen bis hin zu sehr hoch aufgelösten digitalen Zwillingen des Erdsystems. Unter der Lizenz werde zudem auch eine kommerzielle Nutzung des Modells möglich.
«Die Open-Source-Verfügbarkeit des Icon-Modells markiert einen entscheidenden Moment in der meteorologischen Forschung. Das Icon-Modell läuft bei Meteoschweiz zurzeit in der Testphase mit dem Ziel, es noch dieses Jahr für die tägliche Wettervorhersage einzusetzen», so wurde Oliver Fuhrer, Leiter des Numerical Prediction Department von Meteoschweiz, in der Mitteilung zitiert. Die Forschungsinstitutionen hinter Icon sind das Schweizer Center for Climate Systems Modeling (C2SM, also Meteoschweiz, die ETH Zürich, die Empa und das WSL), das Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ), der Deutsche Wetterdienst (DWD), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie das Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M).