Derzeit leben 400 Millionen Menschen weltweit mit Alkoholstörungen. Die meisten alkoholbedingten Todesfälle gibt es im Alter von 20 bis 39 Jahren.
Die WHO hat neue Zahlen zu Alkohol- und Drogensucht veröffentlicht - Holger Detje/Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Jährlich sterben mehr als 3 Millionen Menschen durch den Konsum von Alkohol oder Drogen.
  • 2,6 Millionen Menschen kommen durch Alkohol und 600 Millionen durch Drogen ums Leben.
  • Die meisten alkoholbedingten Todesfälle gibt es im Alter von 20 bis 39 Jahren (13 %).
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Einem jüngst von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Statusbericht zufolge fordern Alkohol und andere Substanzen jährlich über 3 Millionen Tote. Davon sind 2,6 Millionen Todesfälle pro Jahr (4,7 % aller Todesfälle insgesamt) auf Alkohol zurückzuführen und 0,6 Millionen Todesfälle auf Drogenkonsum.

Der Geschlechtsunterschied ist enorm: 2 Millionen der alkoholbedingten und 0,4 Millionen der drogenbedingten Todesfälle traten bei Männern auf.

Der auf Daten aus dem Jahr 2019 basierende Bericht zeigt auch, dass schätzungsweise 400 Millionen Menschen weltweit mit Alkoholstörungen leben. Davon befinden sich 209 Millionen Menschen in einer Alkoholabhängigkeit.

Alkoholstörungen und -abhängigkeit weltweit im Jahr 2020, beide Geschlechter. - WHO/World Population Review

«Der Konsum von Suchtmitteln schadet der Gesundheit des Einzelnen erheblich und erhöht das Risiko chronischer Krankheiten und psychischer Erkrankungen. Tragischerweise führt dies jedes Jahr zu Millionen vermeidbarer Todesfälle», so Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. «Es belastet Familien und Gemeinden stark und erhöht die Gefahr von Unfällen, Verletzungen und Gewalt

Die Sterblichkeitsrate pro konsumiertem Liter Alkohol ist in Ländern mit niedrigem Einkommen am höchsten und in Ländern mit hohem Einkommen am niedrigsten.

Tödliche Folgen des Alkoholkonsums

Von allen Todesfällen, die 2019 auf Alkohol zurückzuführen waren, waren schätzungsweise 1,6 Millionen auf Folgekrankheiten zurückzuführen, darunter 474'000 auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 401'000 auf Krebs.

Etwa 724'000 Todesfälle waren hingegen auf Verletzungen zurückzuführen, beispielsweise durch Verkehrsunfälle, Selbstverletzungen und Gewaltvorfälle. Weitere 284'000 Todesfälle kamen durch übertragbare Krankheiten zustande. So zeigte sich beispielsweise, dass Alkoholkonsum das Risiko einer HIV-Übertragung erhöht, da er das Risiko ungeschützten Geschlechtsverkehrs erhöht. Auch das Risiko einer Tuberkulose-Infektion wurde erhöht, weil Alkohol verschiedene Immunreaktionen unterdrückt.

Der höchste Anteil (13 %) alkoholbedingter Todesfälle im Jahr 2019 entfiel auf junge Menschen im Alter von 20 bis 39 Jahren.

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