Tinder

Wie Dating-Apps Burnouts verursachen

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Bern,

Seit zehn Jahren zählen Dating-Apps nun zu unserem Alltag. Doch häufig provozieren sie negative Gefühle – und wirken sich negativ auf unsere Gesundheit aus.

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Das «Tinder-Burn-out» ist ein von der Forschung nachgewiesener Effekt. Dating-Apps können unsere mentale Gesundheit negativ beeinflussen. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nutzung von Dating-Apps kann ein Burnout verursachen.
  • Sie führen zu Stress, einem negativen Selbstwertgefühl oder Stimmungsschwankungen.

Seit rund zehn Jahren erfreuen sich Dating-Apps wie Tinder oder Bumble in der Schweiz grosser Beliebtheit. Doch die Plattformen auch Nachteile. Eine wachsende Anzahl von Nutzern leidet unter dem sogenannten «Dating-App-Burnout». Sie fühlen sich müde, überlastet und enttäuscht durch das endlose Wischen in der Hoffnung auf einen Match.

Federico, ein 36-jähriger Benutzer von Tinder und Bumble, beschreibt seine Erfahrung mit diesen Apps gegenüber SRF. «Die Apps fühlen sich nach Ausbeutung an«, sagt er. «Weil sie mit deinen Bedürfnissen spielen, du aber nie an dein Ziel kommst.»

Trotz seiner negativen Erfahrungen kehrt er immer wieder zu diesen Plattformen zurück, denn er hofft weiterhin auf das perfekte Match.

Dating-Apps haben negative Auswirkung auf mentale Gesundheit

Forschungen zeigen eine besorgniserregende Tendenz. Die ständige Nutzung von Dating-Apps kann bei Männern Stress verursachen und bei Frauen das Selbstwertgefühl senken. Beide Geschlechter erleben zunehmende Stimmungsschwankungen sowie Gefühle von Einsamkeit und Angst.

Haben Sie schon einmal Dating-Apps verwendet?

Eine Studie aus den USA zeigt sogar noch besorgniserregendere Ergebnisse. Wenn Menschen versuchen, fehlende Anerkennung im realen Leben durch Dating-Apps auszugleichen, kann dies ihre psychische Gesundheit negativ beeinflussen. Besonders betroffen sind sexuelle Minderheiten, die diese Plattformen intensiv nutzen.

Tinder-Burnout verursacht von zwei Faktoren

Johanna Degen, Sozialpsychologin an der Universität Flensburg, hat das Phänomen des «Tinder-Burnouts» wissenschaftlich untersucht. Sie fand heraus, dass mangelndes Interesse oder respektloses Verhalten in Chats als besonders belastend empfunden werden.

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Dating-Apps gibt es inzwischen wie Sand am Meer: Tinder, Bumble, Hinge und Grindr zählen nur zu den beliebtesten. - Unsplash

Wie sie gegenüber SRF berichtet, fühlen sich Männer oft vernachlässigt aufgrund des Geschlechterungleichgewichts auf den Plattformen. Frauen hingegen klagen über Sexualisierung oder aggressives Verhalten in Chats.

Erfahrungen eines Grindr-Nutzers

Nicolas ist ein 24-jähriger Benutzer der Dating-App Grindr. Er beschreibt die Objektifizierung auf dieser Plattform laut «SRF» als «brutal». «Ich fühle mich oft als Sexobjekt behandelt oder unsicher, weil ich auf Profilfotos keinen durchtrainierten Körper vorweisen kann», sagt er.

In Chats wird er oft direkt nach Nacktbildern oder Sextreffen gefragt. «Es steckt mehr hinter mir als nur mein Schwanz und mein Arsch», sagt Nicolas. Er hat seinen Partner nun offline kennengelernt.

Kommentare

User #1669 (nicht angemeldet)

Wen man nach dem Onlinedating das Burnen hat, sollte man dringend zum Arzt. Sonst ist man out of Play...

User #5633 (nicht angemeldet)

Habe via tinder meine Partnerin gefunden und nutze jetzt daring Apps nur noch sporadisch

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