Winterthur: Handynutzung von Schweizer Primarschülern überrascht

Spiel und Sport sind auch 2017 die beliebtesten Freizeitaktivitäten von Kindern im Primarschulalter. Die Intensität von verschiedenen non-medialen Freizeitaktivitäten hat sich generell seit 2015 nicht verändert. Die befragten Kinder sind auch ohne Medien sehr aktiv.

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Eine Studie zeigt: Wenn Eltern vor ihren Kindern häufig Geräte nutzten, verbrächten auch die Kinder mehr Zeit vor den Bildschirmen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast in jedem Familienhaushalt ist ein Handy, ein Fernseher und Internet vorhanden.
  • Trotz der Allgegenwärtigkeit elektronischer Medien sind Spiel und Sport die liebsten Freizeitaktivitäten der Kinder.
  • Die ZHAW hat für ihre Studie über 1100 Primarschulkinder und 630 Eltern befragt.

Kinder in der Schweiz nutzen Smartphones und Tablets zwar häufig, noch lieber spielen sie jedoch draussen oder treffen Freunde «offline». Zudem achten Eltern bei der Mediennutzung ihrer Kinder auf die Nutzungsdauer und auf altersgerechte Inhalte, schreiben die Autoren der Studie. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat für ihre MIKE-Studie (Medien, Interaktion, Kinder, Eltern) über 1100 Kinder in der ganzen Schweiz sowie 630 Eltern befragt.

Medien Teil des Alltags

Die Resultate zeigen, dass die Kinder zu Hause viele Erfahrungen mit Medien machen: In fast allen Haushalten ist mindestens ein Handy, Fernseher und Internetzugang vorhanden. Unterschiede gibt es je nach Alter der Kinder. Je älter die Kinder, desto häufiger ist beispielsweise eine Spielkonsole vorhanden. Und je tiefer der sozioökonomische Status, desto geringer ist die Medienausstattung zuhause.

Mädchen zeichnen lieber, Jungs gehen zum Sport

Ähnlich wie zwei Jahre zuvor präsentieren sich auch die geschlechtsspezifischen Unterschiede: Jungs treiben häufiger ausserschulisch Sport, Mädchen zeichnen, malen oder basteln dafür lieber. Deutschschweizer Kinder spielen doppelt so häufig ein Musikinstrument wie Kinder im Rest des Landes.

Ausländer mehr Fernseher, Schweizer mehr Radio

Kinder von ausländischer Herkunft verbringen mehr Zeit mit Handy, Tablet oder Spielkonsole und besitzen häufiger ein eigenes Smartphone und ein eigener Fernseher. Deswegen sind sie häufiger unausgeschlafen als Schweizer Kinder. Diese haben häufiger ein eigenes Radiogerät und Internetzugang.

Offline wichtiger als online

Trotz der vielen Medien: Draussen oder drinnen Spielen ist nach wie vor die beliebteste Freizeitaktivität der Kinder. Hausaufgaben gehören genauso zum Alltag wie Freunde treffen, Sport machen oder etwas mit der Familie unternehmen. Mediennutzung und soziale Interaktionen halten sich also die Waage. Unter Mediennutzung verstehen die Autoren auch Musik hören oder Bücher lesen.

Auch Eltern befragt

Eltern nutzen die gleichen Medien ähnlich häufig – ausser Videogames. Sie sehen die Medien positiv: Sie bieten eine vielfältige und einfach zugängliche Informationsquelle, welche die Bildung des Nachwuchses fördern kann.

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