Die Anzahl an deutschen Baugenehmigungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen. Für Mehrfamilienhäuser beträgt der Anstieg sogar 7,7 Prozent.
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Ein Bauarbeiter steht auf einem Gerüst auf einer Baustelle. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Baugenehmigungen ist insgesamt um 1,9 Prozent gestiegen.
  • Für die Immobilienwirtschaft ist das ein «Lichtblick» angesichts der Wohnungsknappheit.
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Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist in den ersten acht Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. Überdurchschnittlich wuchs die Zahl der Genehmigungen für neu errichtete Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute Donnerstag mitteilte. Die Immobilienwirtschaft begrüsste dies als «Lichtblick», der allerdings angesichts der Menge an fehlenden Wohnungen bei weitem nicht ausreiche.

Insgesamt wurden von Januar bis August 234'400 Wohnungen genehmigt. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 4'500 Baugenehmigungen oder 1,9 Prozent.

Eine deutlichere Zunahme gab es den Statistikern zufolge bei den Baugenehmigungen für neu errichtete Wohnungen in Mehrfamilienhäusern – hier verzeichneten sie ein Plus von 7,7 Prozent. Insgesamt entstanden von Januar bis August rund 120'000 Neubauten mit drei oder mehr Wohnungen, im Vorjahreszeitraum waren es knapp 112'000.

«Wir brauchen mindestens 400'000 neue Wohnungen im Jahr»

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW begrüsste diese Entwicklung grundsätzlich. «Unsere Unternehmen wollen bauen – wenn man sie denn lässt», erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Allerdings blieben die steigenden Genehmigungen nur ein Tropfen auf den heissen Stein. «Wir brauchen mindestens 400'000 neue Wohnungen im Jahr und das nicht nur genehmigt, sondern auch gebaut.»

Der GdW-Präsident beklagte «hohe Baukosten, fehlende oder viel zu teure Grundstücke, unzureichende Planungs- und Baukapazitäten, steigende Grunderwerbsteuern und hohe energetische Anforderungen in Kombination mit Diskussionen um neue Mietendeckel». Bund, Länder und Kommunen müssten nun an einem Strang ziehen, und die Ergebnisse des Wohngipfels vom September umsetzen. «Sonst wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in vielen Grossstädten zum grössten sozialen Problem der nächsten Jahre werden», warnte Gedaschko.

Zur Linderung der Wohnungsnot in Städten und Ballungsgebieten will die Bundesregierung unter anderem das Wohngeld erhöhen, mehr Geld in Sozialwohnungen investieren und Bauland zur Verfügung stellen. Ziel der Regierung sind 1,5 Millionen neue Wohnungen in dieser Legislaturperiode.

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