Zwei Hemisphären: Forscher berichten von Neuentdeckung

Tim Camp
Tim Camp

USA,

Ein Weisser Zwerg ist Forschern in den USA ins Auge gefallen. Dessen zwei Hemisphären sollen aus unterschiedlichen chemischen Elementen bestehen.

zwei hemisphären janus
Diese künstlerische Darstellung zeigt den zweigesichtigen Weissen Zwergstern Janus. - K. Miller/Caltech/IPAC/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer internationalen Forschungsgruppe gelang eine überraschende Neuentdeckung.
  • Demnach soll die Oberfläche eines Weissen Zwerges aus zwei Elementen bestehen.
  • Die Gruppe um Ilaria Caiazzo vermutet, dass Magnetfelder das Phänomen begründen.

Eine internationale Forschungsgruppe hat einen Weissen Zwerg entdeckt, dessen Hemisphären unterschiedlich sein sollen. Demnach besteht die Oberfläche der einen Hälfte aus Helium und die der anderen aus Wasserstoff. Noch nie zuvor konnten Forscher ein solches Phänomen bei einem Weissen Zwerg beobachten. Der Forschergruppe um Ilaria Caiazzo vom California Institue of Technology zufolge lässt sich die Erscheinung vermutlich durch Magnetfelder erklären.

Auch die Sonne wird zum Weissen Zwerg

Wie die Autoren im Fachmagazin «Nature» erklären, sind weisse Zwerge extrem dichte Überreste der allermeisten Sterne. «Eine Masse wie die unserer Sonne wird in ein Objekt gepresst, das ungefähr so gross ist wie die Erde.» Die Sonne soll dabei in ungefähr fünf Milliarden Jahren zu einem solchen Weissen Zwerg zusammenfallen. Als solcher kühlt er sich dann über Giga-Jahre ab.

Aufgrund seiner zwei Hemisphären benannte die Forschungsgruppe den Weissen Zwerg «Janus». Janus seinerseits war ein griechischer Gott mit zwei Gesichtern, an diese sollen die unterschiedlichen Oberflächen erinnern. Zum ersten Mal aufgefallen ist der Weisse Zwerg an der Sternwarte auf dem Mount Palomar in Kalifornien (USA). Dort haben die Forscher nach auffälligen Helligkeitsänderungen bei Sternen gesucht und eine solche bei Janus entdeckt.

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Mit dem Einsatz von Spektrometern konnte die Forschungsgruppe das Licht des Weissen Zwerges in seine Spektralfarben unterteilen. Mit dieser Zerlegung ist es möglich, zu ermitteln, aus welchen chemischen Elementen ein Himmelsobjekt besteht.

Zwei Hemisphären, zwei Elemente

Wissenschaftler haben bisher nur Weisse Zwerge beobachtet, deren Oberfläche entweder aus Helium oder aus Wasserstoff besteht. Janus hingegen hat zwei Hemisphären, von welchen eine fast ausschliesslich aus Wasserstoff und die andere aus Helium besteht. «Aufgrund der starken Schwerkraft der Weissen Zwerge sinken alle schweren Elemente in die Tiefe, oben bleibt zunächst nur Wasserstoff zurück.» Die Forscher erklären weiter, dass wenn sich der Weisse Zwerg abkühle, die Oberfläche zunehmend aus Helium bestehe.

Nun hoffen die Forscher, auf weitere solche Weisse Sterne zu treffen, um das Phänomen weiter erforschen zu können. Eine verifizierte wissenschaftliche Erklärung für die bei Janus gemachten Beobachtungen gibt es derweil noch nicht. Ein möglicher Erklärungsansatz sind Magnetfelder. Sollte das Magnetfeld von Janus asymmetrisch sein, könnte dadurch der Übergang auf der einen Hemisphäre behindert werden.

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Kommentare

User #6538 (nicht angemeldet)

Weisse Sterne faszinieren.Schwarze Kreuzfahrer weniger.

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