Blizzard: Overwatch-Held Mei wird zum Symbol der Hongkong-Bewegung

Stefan Schönbächler
Stefan Schönbächler

USA,

Nachdem Blizzard den Hearthstone-Profi «Blitzchung» gesperrt hat, wollen sich einige Fans revanchieren und boykottieren den Videospielkonzern komplett.

Mei Overwatch Blizzard Hongkong
Mei und Snowball aus Overwatch von Blizzard werden als Mitglieder der Protestbewegung in Hongkong dargestellt. - Reddit (u/Fish-IP)

Das Wichtigste in Kürze

  • Blizzard hat einen Hearthstone-Profi wegen seiner Äusserungen zu Hongkong gesperrt.
  • Nun machen Fans den Overwatch-Charakter Mei zum Symbol der Protestbewegung.
  • Gleichzeitig boykottieren Fans den Spieleentwickler, treffen dabei aber auf einige Hürden.

Hearthstone-Profi Chung «Blitzchung» Ng Wai hatte sich während eines Interviews für die «Befreiung von Hongkong» ausgesprochen. Kurz darauf wurde er für ein Jahr gesperrt und sein gesamtes Preisgeld von Blizzard gestrichen. Im Gegenzug wollen Fans nun den Overwatch-Charakter Mei zum Symbol der Hongkong-Protestbewegungen machen.

Blizzards eigener Charakter Mei stammt in Overwatch ursprünglich aus Xi'an in China. Somit wollen sich die Fans nicht nur bei Blizzard revanchieren, sondern gleich auch an der chinesischen Regierung.

Sowohl auf Reddit als auch auf Twitter finden sich bereits unzählige Artworks, die Mei als Mitglied der Hongkong-Protestbewegung darstellen. Sie zeigen die Eis-Heldin mit Gasmasken, Regenschirmen oder der Flagge Hongkongs.

Overwatch Blizzard Hongkong Mei
Die Artworks erfreuen sich auf Reddit grosser Beliebtheit. - Reddit (u/batture)

Für einige Aufständische steckt allerdings mehr als nur eine Protestaktion dahinter. Sie wollen versuchen, Overwatch durch die Verbindung zu den von China verurteilten Protesten verbieten zu lassen.

Mitarbeiter bei Blizzard protestieren ebenfalls

Auch einige der Mitarbeiter sind mit Blizzards Entscheidung nicht zufrieden. «Jede Stimme zählt», so steht es bei der Ork-Statue auf dem Blizzard Campus in Irvine (USA). Diese Inschrift wurde inzwischen von Mitarbeitern aus Protest überdeckt.

Boykott mit Hindernissen

Neben diesen Protestaktionen zeichnet sich auch ein Boykott ab. Unter dem Hashtag «#BoycottBlizzard» rufen Nutzer dazu auf, die eigenen Battle.net-Accounts zu löschen und Abos für World of Warcraft zu kündigen.

Blizzard sieht sich mit der hohen Anzahl an Lösch-Anfragen allerdings überfordert. Nutzer beschweren sich, dass sämtliche Methoden zur Authentifizierung der Account-Löschung nicht mehr funktionieren. Einige sprechen dabei sogar von einer Blockade, die Blizzard selbst eingeführt hat.

Ausweis verlangt

Doch auch diejenigen, die es so weit schaffen, werden eine Überraschung erleben. In einigen Fällen verlangt Blizzard zur Löschung des Accounts sogar ein Foto eines staatlich anerkannten Ausweises.

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