Der Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple geht weiter. Eine Richterin macht dem Entwickler von Fortnite nun Vorwürfe.
Fortnite season 2
Ein Spielcharakter gleitet auf die Battle-Royale-Map von Fortnite. - Epic Games

Das Wichtigste in Kürze

  • Epic Games erntet harte Worte im Rechtsstreit gegen Apple.
  • Der Spieleentwickler habe vorsätzlich Informationen unterlassen und strategisch gehandelt.
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Apple verbannte Fortnite aus seinem App Store. Dies, nachdem der Entwickler Epic Games durch ein Software-Update dessen App-Store-Gebühren zu umgehen versuchte. Da dies einen Vertragsbruch darstellte, wurde das Spiel kurzerhand aus Apples digitalem Sortiment entfernt.

Der damit verbundene rechtliche Streit zog sich bis vors US-amerikanische Bezirksgericht von Kalifornien. In einem Versuch, Fortnite wieder in den App Store zu kriegen, muss sich Epic Games nun einige Vorwürfe anhören.

Apple Fortnite
Fortnite kann auf herkömmliche Weise nicht mehr auf iPhones installiert werden. - keystone

Bis zum schlussendlichen Urteil, welche der beiden Parteien nun im Recht ist, könnte es noch eine Weile dauern. Die zuständige Richterin Yvonne Gonzalez Rogers gab bekannt, dass eine entsprechende Verhandlung erst im Juli 2021 stattfinden wird. Dass Fortnite bis dahin im App Store gesperrt bleibt, findet Entwickler Epic Games unfair.

Epic Games hat Informationen ausgelassen

Die Richterin zeigt sich jedoch skeptisch gegenüber Epic Games und deren Behauptungen. Der Entwickler hätte demnach genau gewusst, welche Folgen das Gebühren-umgehende Update mit sich bringen würde. Es sei eine bewusst geplante Strategie gewesen.

Apple rechtfertigte die Gebühren als eine Möglichkeit, Verbraucher vor Sicherheitsrisiken und bösartiger Software zu schützen. Epic Games sah sich selbst als genügend vertrauenswürdig und nicht als Träger eines Sicherheitsrisikos. Richterin Rogers sieht darin aber nicht das Problem.

Epic Games hat kurz nach dem Start des Rechtsstreits eine Parodie von Apples «1984»-Trailer mit Figuren aus Fortnite veröffentlicht.

«Ihr habt etwas getan, ihr habt darüber gelogen, indem ihr etwas unterlassen habt, indem ihr nicht offen wart. Das ist das Sicherheitsproblem!», erklärte Rogers. «Es gibt viele Leute in der Öffentlichkeit, die euch deswegen für Helden halten, aber es ist immer noch nicht ehrlich.»

Fortnite wird nicht nur im App Store angeboten

Ausserdem sei es gefährlich, Epic Games in diesem Fall recht zu geben. Geschlossene Plattformen wie der App Store seien keine Seltenheit: Nintendo, Sony und Microsoft arbeiten mit demselben System. Diese separate Wirtschaft zu ignorieren sei extrem schwierig.

Wie der Rechtsstreit zwischen den Tech-Giganten ausgehen wird, zeigt sich wohl erst im nächsten Jahr. Ob bis dahin Fortnite dem App Store fern bleibt, ist noch ungeklärt.

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