Riot Games beendet LEC-Partnerschaft mit Neom nach Kritik
Wegen interner und externer Kritik nimmt die Partnerschaft der LEC und Riot Games mit dem Saudi-Arabischen Mega-Projekt Neom nach zwei Tagen ein jähes Ende.
Das Wichtigste in Kürze
- Riot Games fand im Saudi-Arabischen Mega-Projekt Neom einen Sponsor für die LEC.
- Fans, Caster und Entwickler zeigten sich wenig erfreut über die Partnerschaft.
- Nach zwei Tagen löst Riot Games den Vertrag bereits wieder auf.
Erst diese Woche kündigte die League of Legends European Championship (LEC) ihre Partnerschaft mit dem Mega-Projekt Neom an. Die Entscheidung führte jedoch zu massenhaft Kritik seitens der Caster der Liga und Mitarbeiter von Riot Games. Auch unter Fans wurden einige Stimmen laut. Nun gibt die LEC an, die Partnerschaft wieder aufgelöst zu haben.
Neom ist ein technologisches Riesen-Projekt, vorgestellt und teilweise finanziert durch den Saudi-Arabischen Kronprinz Mohammed bin Salman. Ziel ist es, für 500 Milliarden US-Dollar im Nordwesten Saudi-Arabiens von Grund auf eine futuristische Mega-Stadt zu errichten.
Fragwürdiges Projekt Neom
Doch der Bau der Stadt ist moralisch fragwürdig: Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet von Zwangsräumungen und vertuschten Morden rund um das Riesen-Projekt. Auch die Verbindung zu Mohammed bin Salman wird kritisiert. Er übernahm die Verantwortung für den Mord an Journalist Jamal Khashoggi. Zudem ist Saudi-Arabien selbst oftmals mit Menschenrechtsverletzungen behaftet.
Entsprechend wurde die Partnerschaft zwischen der LEC und Neom stark kritisiert. Sowohl Fans als auch Leute in Riot Games' eigenen Reihen verschafften ihrem Unverständnis Gehör. Diverse Kommentatoren der Liga wie Daniel Drakos, Indiana Black oder Eefje Depoortere zeigten ihre Enttäuschung über die Bekanntmachung auf Twitter.
I can't and do not personally support this partnership.
— Mark Yetter (@MarkYetter) July 29, 2020
Sponsors are essential for the esport to thrive, but not at the cost of human life and freedoms. https://t.co/LJUbKbCeZq
«Ich kann und werde diese Partnerschaft nicht persönlich unterstützen» schreibt ausserdem Mark Yetter, der führende Gameplay-Designer für League of Legends. «Sponsoren sind für das Gedeihen des Sports unerlässlich, aber nicht auf Kosten von Menschenleben und Freiheit.»
Riot Games krebst zurück
Riot Games reagierte unverzüglich auf die Kritik und beendete die Partnerschaft schon nach zwei Tagen. Alberto Guerrero, Leiter des eSport-Bereichs bei Riot Games, schreibt im offiziellen Blog der Entwickler: «Als Unternehmen und als Liga wissen wir, dass es wichtig ist, unsere Fehler zu erkennen und diese schnellstmöglich zu korrigieren.» Künftig wolle man solche Geschehnisse vermeiden.