Saudi-Prinz übernimmt «volle Verantwortung» für Khashoggi-Tod

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Saudi-Arabien,

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman fordert die internationale Gemeinschaft zu einem entschlossenen Vorgehen gegen den Iran auf.

Mohammed bin Salman Iran
Der Kronprinz von Saudi-Arabien Mohammed bin Salman warnt erneut vor dem Iran. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Interview eines US-Senders spricht Mohammed bin Salman über den Iran-Konflikt.
  • Der saudische Kronprinz fordern ein entschlossenes Vorgehen gegen Teheran.
  • Bin Salman äussert sich zudem über den Mord am Journalisten Jamal Khashoggi.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat die internationale Gemeinschaft vor einer weiteren Eskalation im Konflikt mit dem Iran gewarnt. «Wenn die Welt keine starken und entschlossenen Massnahmen ergreift, um den Iran abzuschrecken, dann werden wir weitere Eskalationen sehen, die die Interessen der Welt bedrohen werden.»

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US-Aussenminister Mike Pompeo und Kronprinz Mohammed bin Salman im Januar 2019. - POOL/AFP/Archiv

Das sagte der Kronprinz in einem am Sonntag vom US-Sender CBC News ausgestrahlten und von ihm auch ins Englische übersetzten Interview. Und weiter: «Die Ölversorgung wird unterbrochen und die Ölpreise werden auf unvorstellbar hohe Zahlen steigen, die wir in unserem Leben noch nicht gesehen haben.»

Teheran für Öl-Konflikt verantwortlich gemacht

Mitte September hatten mehrere Raketen und Drohnen zwei der wichtigsten Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens getroffen. In der Folge brach die saudische Ölproduktion drastisch ein, die Ölpreise schossen auf dem Weltmarkt in die Höhe.

Mohammed bin Salman Iran
In Riad präsentiert das saudische Militär Drohnen und andere Waffen, die aus dem Iran stammen sollen. - dpa-infocom GmbH

Deutschland, Frankreich und Grossbritannien waren vergangene Woche der US-Einschätzung gefolgt, dass Teheran für die Attacke Verantwortung trage.

Ursprünglich hatten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen zu dem Angriff bekannt, was von den USA jedoch als falsches Bekenntnis gewertet wurde. Teheran jedoch weist die Vorwürfe zurück.

Mohammed bin Salman: «Friedliche besser als militärische Lösung»

Der Angriff habe nicht das Herz der saudischen Energieindustrie, sondern das Herz der globalen Energieindustrie getroffen, sagte Kronprinz Mohammed bin Salman. Er fügte aber hinzu: «Eine politische und friedliche Lösung ist viel besser als eine militärische.»

Alle wollten einen neuen Deal mit dem Iran, Teheran aber wolle nicht an den Verhandlungstisch. Wenn der Iran damit aufhören würde, die Huthis im Jemen zu unterstützen, wäre eine politische Lösung viel leichter zu erreichen - lieber heute als morgen.

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Anhänger der Huthi-Rebellen halten Gewehre in die Luft während eines Treffens mit Saudi-Arabien. (Archivbild) - dpa

Saudi-Arabien war im März 2015 mit weiteren arabischen Staaten in den Krieg im südlichen Nachbarland Jemen eingetreten. Das sunnitische Königreich will den Einfluss seines schiitischen Erzrivalen Iran, der die Huthis unterstützt, zurückdrängen.

Kronprinz Salman zeigte sich optimistisch, einen Friedensvertrag zu erreichen. «Wenn ich ein Pessimist wäre, dann sollte ich meinen Posten verlassen und woanders arbeiten.»

Kronprinz spricht über ermordeten Jamal Khashoggi

Darüber hinaus übernahm Mohammed bin Salman die «volle Verantwortung» für den Tod des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi. Dieser wurde im saudischen Generalkonsulat in Istanbul im Oktober 2018 ermordet.

Fall Khashoggi
In einer Untersuchung zum Fall Khashoggi wurden «glaubwürdige Beweise» für eine Verwicklung des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman gefunden. - AFP

Allerdings wies der saudische Kronprinz den Vorwurf zurück, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. «Absolut nicht», antwortete er auf die entsprechende Frage.

Als ein Anführer Saudi-Arabiens aber trage er die Verantwortung für den Mord, fügte er hinzu. «Das war ein abscheuliches Verbrechen.» Journalisten stellten für sein Land keine Bedrohung dar.

Saudi-Arabien: Königshaus nicht involviert

Der Mord an Khashoggi hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Ein UN-Sonderbericht hatte eine direkte mögliche Verbindung zu Kronprinz Salman hergestellt. Khashoggi lebte in den USA und war Kolumnist der «Washington Post».

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Das letzte Bild: Der saudische Journalist Jamal Khashoggi betritt das saudi-arabische Konsulat in Istanbul. Foto: CCTV via Hurriyet/AP - dpa-infocom GmbH

Er wurde im saudischen Konsulat in Istanbul in der Türkei von einem saudischen Spezialkommando getötet, als er Papiere für seine geplante Hochzeit abholen wollte.

Die saudische Regierung hat den Mord eingeräumt, weist aber jeden Vorwurf zurück, das Königshaus könne involviert gewesen sein.

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