Swisscoms eSport Liga erwartet Kritik und Konkurrenz

Die neue eSports-Liga der Swisscom mit dem Namen Hero League ist nicht die einzige virtuelle Arena der Schweiz. Die Swiss eSports League (Sesl) ist derzeit die grösste Plattform für eAthlethen. Fussballverein-Ableger wie Lausanne eSport und weitere grosse Gaming-Vereine messen sich in beinahe allen grösseren Titeln. Bei den beiden Spielen League of Legends und Hearthstone sind sowohl in der Sesl als auch bei der Hero League Wettkämpfe geplant.

«Wir freuen uns sehr, dass der eSport in der Schweiz weiter wächst und an Akzeptanz gewinnt. Wir wünschen der Swisscom viel Erfolg und einen guten Start der Hero League», sagt Sesl-COO Michael Bieri zu Nau. Eine Zusammenarbeit wurde von der Swisscom wie von Bieri verneint.

Die Swisscom ist jedoch nicht das einzige etablierte Schweizer Unternehmen mit Liga-Ambitionen. Auch der Touring Club Schweiz (TCS) ist Namensgeber einer Liga. Acht Teams kämpfen in der TCS eSports League um 1200 Franken Preisgeld. Gespielt wird das Auto-Fussball-Spiel Rocket League.

Für das Fussball-Game Fifa plant auch die Swiss Football League (SFL) eine Liga. Diese Absichten stiessen den Fussball-Fans zuletzt bei Protesten während des Spiels YB gegen Basel (7:1) Ende September sauer auf.

Die Swisscom mag zwar über keine Fans wie ein Fussball-Verein verfügen, trotzdem dürfte auch sie von Kritik nicht verschont bleiben. Als halbstaatliches Unternehmen fehlt vielen eSport-Gegnern ein effektiver Mehrwert des Gaming.

Ob sich die Hero League gegen die etablierte Konkurrenz durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Durch die grosse Bekanntheit des Unternehmens, ihr bisheriges Engagement im eSport und der Kooperation mit der erfahrenen Electronic Sports League (ESL) bietet sie jedoch enormes Potential.