Twitch und Battle Royale Games: Warum uns der Hype etwas angeht

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Zürich,

Millionen von Menschen verbringen zurzeit Stunden im Internet – um anderen Menschen beim Gamen zuzuschauen. Twitch heisst aktuell die populärste Video-Livestreaming-Plattform.

Das Wichtigste in Kürze

  • Millionen von Menschen Nutzen Twitch, um anderen Leuten beim Gamen zuzuschauen.
  • Den grossen Boom verdankt Twitch der steigenden Popularität von so genannten «Battle Royale Games».
  • Drei Gründe wieso das Streamen von Online-Games so beliebt ist.

WTF ist Twitch? Als das kleine Logo mit der Sprechblase und zwei Augen (oder Anführungszeichen?) dieses Jahr zum ersten Mal auf der «Internet Minute»-Grafik erschien, mussten wir erstmal googeln. Wir rieben uns die Augen: Wie konnten wir das nur verschlafen? Eine ganze Welt im Social Web, eine Community von Millionen von Menschen, die einfach an uns vorbeigegangen ist?

Twitch fesselt Zuschauer für Millionen von Stunden

Der Reihe nach. Twitch.tv ist eine Live-Streaming-Videoplattform, auf der man sich selber beim Gamen filmen oder anderen Leuten beim Gamen zuschauen kann. 2011 ins Leben gerufen und 2014 an Amazon verkauft, hat die Plattform heute bis zu zwei Millionen Zuschauer täglich. Sie verteilen sich auf über drei Millionen Streaming-Kanäle. Insgesamt konsumieren die User pro Monat 730 Millionen Stunden (44 Milliarden Minuten!) an Live-Videos.

Boom dank Kampfspielen

Den grossen Boom erlebt Twitch in diesem Jahr. Grund ist die exponentiell steigende Popularität von so genannten «Battle Royale Games». Dieses Videospielgenre verbindet Überlebens- und Erkundungselemente. Grob geht es darum, mit anfänglich minimaler Ausrüstung nach Waffen und Rüstungen zu suchen und alle anderen Gegner zu eliminieren. Es gewinnt, wer als letzter überlebt. Populärstes Battle Royale Game ist aktuell Fortnite. Dies zeigt sich auch auf Twitch: Ein Spiel des Sängers Drake zusammen mit dem Star-Gamer Ninja lockte 600’000 Zuschauer an.

Drei Gründe für den Erfolg

Warum ist das Streamen von Online-Games so populär? Drei Gründe – inklusive Learnings für uns Kommunikationsprofis:

Global Communities: Auf Twitch vernetzen sich Game-Verrückte aus der ganzen Welt. Räumliche Distanz spielt keine Rolle. Wir Kommunikationsprofis wissen schon lange: Traditionelle Gemeinschaften gibt es nicht mehr. Themen und Erlebnisse verbinden Menschen unabhängig von Ort oder sozialem Status. Unsere Zielgruppe ist da, wo der Austausch unter der Community stattfindet.

Gamification meets Social Media: Spiele machen süchtig und Spass – Social Media auch. Kein Wunder also ist eine Plattform, die beides kombiniert, so erfolgreich. Auch in der Unternehmenskommunikation beobachten wir: Der spielerische Umgang mit Information hilft, komplexe Inhalte besser zu vermitteln und erlebbar zu machen.

Identification: Seit 2015 bietet Twitch die Möglichkeit, Real-time-Konversationen mit den Gamern zu führen. Dabei geht es nicht nur um Taktiken, sondern oft um Privates und Erlebtes. Dies stiftet Nähe und Identifikation. Faktoren, die sich in Kommunikationsstrategien immer mehr durchsetzen: Bottom-up statt Top-down, Partizipation und Feedbackkultur statt Ignoranz und Hierarchie.

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