Die US Army sieht sich nach heftiger Kritik gezwungen, ihre Rekrutierungsversuche mit Gaming-Livestreams auf Twitch vorerst einzustellen.
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Das Logo des eSports-Team der US Army. - US Army via Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US Army hat einen eigenen Twitch-Kanal.
  • Dort streamen regelmässig Rekrutierer, wie sie Call of Duty oder andere Games spielen.
  • Nach Kritik an ihren Rekrutierungsmethoden wird der Kanal vorerst auf Eis gelegt.
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Die US Army musste in den letzten Wochen einiges an Kritik wegen ihrer Rekrutierungsmethoden einstecken. Grund dafür war hauptsächlich der Twitch-Kanal des eigenen eSport-Teams «USArmyEsports». Nun will die Armee sämtliche Aktivitäten auf Twitch bis auf Weiteres einstellen.

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Die US Army hat einen eigenen Twitch-Kanal: «USArmyEsports». - US Army via Facebook

Ein typischer Stream auf dem Twitch-Kanal «USArmyEsports» sieht inetwa so aus: Ein Rekrutierer sitzt vor einer US-Flagge auf seinem Gaming-Sessel und spielt eine Runde Call of Duty oder Valorant. Er erzählt währenddessen von seinen Erlebnissen im Militär und wie es ihm dort gefällt.

Ein Bericht von «TheNation» zeigte aber auf, wie fragwürdig solche Streams funktionieren. Einerseits wird jegliche Diskussion über die Fehltritte der US Army mit einem Ban sanktioniert. Wer die Kriegsverbrechen der USA anspricht, wird sofort aus dem Chat geworfen.

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Joshua «Strotnium» David spielt Call of Duty: Warzone auf Twitch. - USArmyEsports via Twitch

Andererseits wird gezeigt, dass sie mit Fake-Wettbewerben die Kontaktdaten der Zuschauer sammeln wollen. In den Teilnahmeformularen wird im Kleingedruckten offengelegt, dass man – sofern man teilnimmt – das Gespräch mit einem Armee-Rekrutierer sucht. Was man überhaupt bei dem Wettbewerb gewinnen kann, wird nirgends erwähnt.

US Army legt Twitch-Kanal auf Eis

Der Bericht erregte einige Aufmerksamkeit im Internet – und in der Politik. Nachdem Twitch in einem ersten Schritt die gefälschten Wettbewerbe verboten hatte, scheint nun der gesamte Kanal der «USArmyEsports» lahmgelegt. Insider Rod «Slasher» Breslau legt auf Twitter die Details offen:

Demnach hat die US Army sämtliche Aktivitäten auf Twitch vorerst pausiert. Auch die Teilnahme am kommenden Event «Twitch Rivals» wird ausgesetzt. Gegenüber «Kotaku» weigert sich die Armee, einen Kommentar zur Situation abzugeben. Die Pause sei jedoch nur temporär, die US Army sei weiterhin offizieller Partner von Twitch.

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US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez - Keystone

Die Abgeordnete – und Videospiel-Enthusiastin – Alexandria Ocasio-Cortez hat von der Situation Wind bekommen und will die umstrittenen Methoden unterbinden. Dazu hat sie einen Gesetzesentwurf vorgebracht. Dieser besagt, dass die Armee keine öffentlichen Gelder zur Rekrutierung mittels Games oder Gaming-Streams nutzen darf. Ob dieser Vorschlag sich durch den politischen Prozess kämpfen kann, wird sich zeigen.

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