Baby-Falke wird von Adler-Mami entführt – und adoptiert

Anna Baumert
Anna Baumert

Kanada,

Eigentlich hätte ein Baby-Falke das Znacht für eine Adlerfamilie werden sollen. Doch es kommt alles anders als gedacht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Adler-Mutter bringt einen Baby-Falken mit nach Hause.
  • Statt das Znacht fürs Adler-Küken wird der Kleine aber ein neues Familienmitglied.
  • «So etwas sieht man wirklich selten», meint ein Ornithologe zu der Szene.

Als eine Adler-Mutter mit einem Baby-Falken in den Klauen zurück zu ihrem Nest fliegt, scheint das Schicksal des Kleinen besiegelt: Er soll das Znacht für den Adler-Nachwuchs werden.

Eine Webcam hält die ganze Szene, die sich Anfang Juni in der kanadischen Provinz British Columbia abspielte, fest: Es ist zu sehen, wie das Adler-Mami den Falken in ihr Nest wirft. «Wahrscheinlich, um ihn auseinanderzureissen», erklärt Ornithologe David Bird gegenüber dem kanadischen Sender «CBC».

«Dieser Vogel stammte wahrscheinlich aus einem Rotschwanzbussard-Nest, das von den erwachsenen Weisskopfseeadlern bejagt wurde», erklärt er.

Adler adoptieren Baby-Falken

Doch der kleine Falke ist clever: Nach der Landung springt er sofort auf und bettelt um Nahrung. «Das hat ihm das Leben gerettet», sagt Bird. Es sei überhaupt «ein Wunder», dass der Baby-Vogel nicht durch den festen Griff der Adler-Klauen gestorben sei.

Die Adler-Mutter entschied sich, den Falken am Leben zu lassen – auch der Baby-Adler liess ihn in Ruhe. Zunächst beachteten die beiden den Kleinen gar nicht wirklich. Dies änderte sich jedoch mit dem Einbruch der Nacht.

Beobachten Sie gerne Vögel?

Pam McCartney ist freiwillige Mitarbeiterin der Wildtierorganisation Growls und verfolgte das Ganze live via Webcam. Sie erklärt dem Sender, die drei Greifvögel seien in der Dunkelheit zu einer richtigen Familie geworden. Das Adler-Mami kümmerte sich sowohl um ihr eigenes Baby als auch um das Falkenjunge.

Die Weisskopfseeadler hätten erst einige Wochen zuvor eines ihrer Küken verloren. Nun ist der Falke offenbar an seine Stelle getreten, so McCartney.

Für den Ornithologen Bird steht fest: «So etwas sieht man wirklich selten.» Er habe nicht gedacht, dass er so etwas in seinem Leben mal sehen würde.»

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